SICHERHEIT
FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Ülkücü-Bewegung (Graue Wölfe)

Sitz/Verbreitung

Anhänger der Ülkücü-Bewegung gibt es in nahezu allen westdeutschen Bundesländern mit einem Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Der größte Dachverband Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland e.V. (Almanya Demokartik Ülkücü Türk Dernekleri Ferdasyonu – ADÜTDF) hat seinen Sitz in Frankfurt am Main.

Gründung/Bestehen

Die Ülkücü-Bewegung ging aus der Turkisten- oder Turanisten-Bewegung des ersten Jahrzehntes des 20. Jahrhunderts hervor. Neben der nationalistischen Ideologie kam in den 1970er-Jahren der Islam als prägendes Element hinzu und machte die Ülkücü-Bewegung zu einem Träger der sogenannten „türkisch-islamischen Synthese“. In diesen Zeitraum fällt auch die erstmalige Ausformung der Bewegung als eine politische Partei in der Türkei, der „Partei der Nationalistischen Bewegung“ (MHP).

Bei der ADÜTDF handelt es sich um die Deutschlandorganisation der MHP. Sie wurde 1978 in Frankfurt am Main zunächst als Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Europa e. V. gegründet und wurde 2007 in ihren heutigen Namen umbenannt.

Veröffentlichungen

Publikationen: Bülten (Bulletin der Türkischen Föderation)
Web-Angebot: türkischsprachige Homepage der ADÜTDF, teilweise mit deutschen Übersetzungen; Plattformen der sozialen Netzwerke und Videoportale zur Verbreitung der Ideologie der Grauen Wölfe; intensive Verlinkungen der Web-Angebote untereinander

Kurzportrait/Ziele

Die Ülkücü-Bewegung ist eine heterogene türkisch-rechtsextremistische Bewegung. Das sogenannte pantürkische oder auch als turanistisch bezeichnete Weltbild ist das prägende Ideologieelement der Ülkücü-Bewegung. Das Ziel ist die Vereinigung aller Turkvölker im Staat Turan in den Grenzen des ehemaligen Osmanischen Reiches. Dies ist mit einem übersteigerten Nationalbewusstsein verbunden, das die türkische Nation sowohl politisch-territorial als auch ethnisch-kulturell als überlegen ansieht. Damit einher geht die Herabwürdigung anderer Volksgruppen beziehungsweise aller politischen Gegner, deren Interessen nicht mit den Interessen der Ülkücü-Bewegung im Einklang stehen. Zu diesen politischen Gegnern, die insbesondere im Internet als Feinde bezeichnet werden, gehören neben Kurden auch Armenier und Juden.

Finanzierung

Mitgliedsbeiträge aus zugehörigen Vereinen, Spendengelder und Sponsoring

Grund der Beobachtung/Verfassungsfeindlichkeit

Aufgrund dieses extremen nationalistischen Gedankenguts bestehen tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht, dass es sich bei der Ülkücü-Bewegung um eine Gruppierung handelt, die sich gegen den Gedanken der Völkerverständigung beziehungsweise gegen das friedliche Zusammenleben der Völker richtet und zugleich gegen dem im Grundgesetz garantierten Gleichheitsgrundsatz verstößt. Somit erfüllt diese Gruppierung die Voraussetzung zur Beobachtung durch die Verfassungsschutzbehörden.