NRW-Innenminister Herbert Reul hat heute auf dem Campus der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) die drei besten Entwürfe des Kampagnenwettbewerbs für das neue Linksextremismus-Aussteigerprogramm „left“ prämiert. Studentinnen und Studenten der RWTH hatten in den vergangenen Monaten verschiedene Konzepte für die Öffentlichkeitsarbeit des neuen Angebots des NRW-Verfassungsschutzes entwickelt. „Die Idee, durch eine andere Brille auf das Problem Linksextremismus zu schauen, hat sich gelohnt. Die Studierenden haben innovative Konzepte entwickelt und diese wirklich kreativ umgesetzt“, sagte Minister Reul.
Im Rahmen des Wettbewerbs sollten Vorschläge für die Bewerbung des Aussteigerprogramms „left“ für die reale und virtuelle Welt erarbeitet werden. Dazu gehörten die Entwicklung eines Logos, eines Claims und dazugehörige Motive. „Wir haben den Studenten völlig freie Hand gelassen. Und unser Vertrauen in die Arbeit der jungen Leute war berechtigt - es wurde sogar noch übertroffen“, schwärmte der Minister. Die Kampagne war Teil des Seminars „Die Sprache des Extremismus“ von Professor Dr. Thomas Niehr am Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft an der RWTH. Die Gewinner wurden durch eine Jury aus Vertretern der Fachbereiche des Innenministeriums ausgewählt. „Bei den vielen guten Ergebnissen ist uns die Entscheidung sehr schwer gefallen - so schwer, dass es gleich zwei erste Plätze gibt“, erklärte Reul. Aus den drei Gewinner-Entwürfen wird in den kommenden Wochen eine Kampagne entstehen, mit der dann öffentlich für das Aussteigerprogramm „left“ geworben wird.
„left“ wendet sich an radikalisierte und in die linksextremistische Szene eingebundene Personen. „Die autonome linksextremistische Szene in Nordrhein-Westfalen ist von zunehmender Bedeutung“, betonte der Minister. Bereits jetzt befassen sich die Mitarbeiter des Aussteigerprogramms mit 21 Fällen. Schon vor dem offiziellen Programmstart gab es die ersten Kontaktaufnahmen, die sich durch das Netzwerk der bisherigen Aussteigerprogramme Rechtsextremismus „Spurwechsel“ und Islamismus „API“ ergaben. „Die Resonanz der ersten Monate zeigt, dass auch im Linksextremismus Bedarf für ein Ausstiegsangebot besteht. Ich hoffe, dass wir durch die Kampagne noch mehr Ausstiegswillige erreichen“, so Reul.
Hintergrund Linksextremismus:
Insgesamt gibt es in Nordrhein-Westfalen rund 2.600 Linksextremisten, davon sind circa 1.000 gewaltorientiert. Die politisch motivierte Kriminalität von Linksextremisten sowie die Gewaltkriminalität durch „Linke“ ist zwar im vergangenen Jahr gesunken, liegt im Zehn-Jahres-Vergleich aber auf einem deutlich höherem Niveau.
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