SICHERHEIT
FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Grundstücksmarktbericht 2023: Menschen in Nordrhein-Westfalen kaufen weniger Häuser und Wohnungen

20.10.2023

Das Ministerium des Innern teilt mit:

Im Jahr 2022 kauften die Menschen in Nordrhein-Westfalen so wenig Immobilien und Grundstücke wie in den vergangenen 20 Jahren nicht mehr. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Grundstücksmarktbericht für das Berichtsjahr 2022 hervor. Gegenüber dem Vorjahr wurden 16 Prozent weniger Kaufverträge abgeschlossen. Insgesamt wurden 119.414 Häuser und Wohnungen gekauft, mit einem Geldumsatz von 46,91 Milliarden Euro. Damit nahm auch der Umsatz um 17 Prozent ab. Diese Rückgänge dürften insbesondere auf die Zinserhöhung für die Baufinanzierung seit Jahresbeginn 2022 zurückzuführen sein.

Während weniger gekauft wurde und der Geldumsatz in allen Teilmärkten stark abnahm, wurden Immobilien gegenüber dem Vorjahr nochmals teurer. So stiegen die Preise für Wohnungseigentum landesweit um durchschnittlich acht Prozent und für unbebaute Baugrundstücke des individuellen Wohnungsbaus im Schnitt um sechs Prozent. Der Obere Gutachterausschuss ging demnach zunächst von einem hohen Preisniveau aus. Im Laufe des Jahres jedoch zeichnete sich ein stetiger Preisrückgang ab.

Besonders hoch ist der Rückgang beim Kauf von unbebauten Baugrundstücken (minus 34 Prozent). Außerdem bricht der Geldumsatz bei gewerblich nutzbaren Baugrundstücken für Büro-, Verwaltungs- und Geschäftsimmobilien stark ein, mit einem Rückgang von 38 Prozent.

In Düsseldorf ist Bauland zum Wohnen im Landesvergleich am teuersten. Hier erreichen die Preise 1.150 Euro pro Quadratmeter. Hohe Bodenpreise ab 650 Euro pro Quadratmeter finden sich in acht weiteren Städten, hauptsächlich in der Rheinschiene. Deutlich günstiger ist es auf dem Land. In der Eifel, im Sauer- und Siegerland oder Ostwestfalen/Lippe gibt es den Quadratmeter erschlossenes Bauland noch für unter 50 Euro.

Geht es um Preise für Wohnungseigentum (Erstverkauf in mittlerer Lage) ist Köln Spitzenreiter, mit 6.640 Euro pro Quadratmeter. Gefolgt von Münster mit 6.331 Euro pro Quadratmeter und Pulheim mit durchschnittlich 6.286 Euro für einen Quadratmeter Wohnfläche.

Der Obere Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen erstellt jährlich den Grundstücksmarktbericht. Er ist das Ergebnis der Auswertung des Datenmaterials der örtlichen Gutachterausschüsse. Er informiert umfassend und aktuell über Umsätze, Preise und Preisentwicklungen auf allen Grundstücksteilmärkten in Nordrhein-Westfalen.

Der Grundstücksmarktbericht Nordrhein-Westfalen sowie die dem Bericht zugrundeliegenden Grundstücksmarktdaten Nordrhein-Westfalen können unter www.boris.nrw.de kostenlos heruntergeladen werden.