Minister Reul: Clankriminalität hat in Nordrhein-Westfalen keinen Platz
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Nordrhein-Westfalen bleibt entschlossen im Kampf gegen Clankriminalität. Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen hat das siebte Lagebild zu Clankriminalität erstellt. Innenminister Herbert Reul hat die Ergebnisse am Mittwoch in Düsseldorf vorgestellt. 2024 hat die Polizei rund 6.700 Straftaten von kriminellen Clanangehörigen erfasst. Insgesamt wurden rund 700 Razzien etwa 1.700 Objekte überprüft. Ein Erfolg ist die deutliche Steigerung der vorläufigen Vermögenssicherungen im Zusammenhang mit der Clankriminalität. Die Summe der vorläufig gesicherten Werte liegt bei etwa 1,75 Millionen Euro (2023: 960.000 Euro).
Innenminister Herbert Reul: „Clankriminalität hat in Nordrhein-Westfalen keinen Platz. Und das wird auch so bleiben. Hier geht es neben Kleinkriminalität auch um schwere und Organisierte Kriminalität. Mit gezielten Nadelstichen, der Zusammenarbeit verschiedener Behörden und dem „Follow-the-money“-Ansatz nehmen wir den kriminellen Clanangehörigen das Spielfeld. Wir stören da, wo sie sich illegal bereichern wollen, und machen ihnen das Leben schwer. Gleichzeitig unterstützen wir mit zielgerichteter Prävention diejenigen, die einen anderen Weg einschlagen wollen. Der Kampf ist noch nicht gewonnen, aber wir bleiben dran und setzen alles daran, Clankriminalität weiter zu bekämpfen.“
Die Anzahl der Tatverdächtigen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, von 4.213 im Jahr 2023 auf 4.282 im Jahr 2024. Im Rahmen des namensbasierten Ansatzes zur Identifizierung von kriminellen Clanangehörigen wurde die Liste mit relevanten Familiennamen um vier neue Namen ergänzt, während auch vier Namen entfernt wurden, da keine Straftaten mehr von diesen Tatverdächtigen begangen wurden. Insgesamt bleibt die Anzahl von 118 Familiennamen auf der Liste dadurch unverändert.
Im Jahr 2024 konnte die Polizei mehr als 1,7 Millionen Euro an kriminellen Vermögenswerten vorläufig sichern, was eine Steigerung von rund 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Dies umfasst zum Beispiel Bargeld und Immobilien, die den kriminellen Clanangehörigen abgenommen wurden. Diese Erfolge schwächen nicht nur die kriminellen Netzwerke finanziell, sondern hindern sie auch daran, weiterhin illegale Geschäfte zu betreiben.
Im Bereich der Organisierten Kriminalität (OK) hat die Polizei im Jahr 2024 insgesamt 82 Ermittlungsverfahren bearbeitet, neun mehr als im Vorjahr (73 Verfahren). Sechs dieser Verfahren wurden gegen OK-Gruppierungen geführt, die von kriminellen Angehörigen türkisch-arabischstämmiger Großfamilien dominiert wurden. Die Polizei konnte im Jahr 2024 in diesen Verfahren zehn Haftbefehle gegen Tatverdächtige erwirken.
Ein positiver Trend zeigt sich auch bei den Tumultlagen: 2024 gab es eine Tumultlage mit Bezug zur Clankriminalität. 2019 waren es noch 12 solcher Vorfälle.
Das Landeskriminalamt wertet das Phänomen Clankriminalität mit einer namensgebundenen Recherche aus. Das Lagebild basiert auf erfassten Straftaten, die von Tatverdächtigen mit einem von den Ermittlungsbehörden als relevant definierten Familiennamen begangen wurden. Die Basis dieser Liste mit relevanten Familiennamen ist eine aktuelle Einschätzung der regionalen Analyse- und Auswertedienststellen für in Nordrhein-Westfalen. Im Lagebild werden ausschließlich kriminelle Angehörige türkisch-arabischer Großfamilien erfasst, sofern Bezüge zum Libanon oder zur Bevölkerungsgruppe der Mhallamiye vorliegen.
Das Landeskriminalamt erstellt seit 2018 jährlich das Lagebild Clankriminalität.
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