SICHERHEIT
FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Kampfmittelbeseitigung: Einsätze nehmen um 40 Prozent zu

Minister Reul: Auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg lagern große Gefahren in unseren Böden

25.04.2025

Das Ministerium des Innern teilt mit:
Auch fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden weiterhin fast täglich Überreste der im Krieg eingesetzten Kampfmittel entdeckt.
Die Experten der Kampfmittelbeseitigungsdienste haben im vergangenen Jahr 1.606 Bomben in Nordrhein-Westfalen entdeckt und unschädlich gemacht. Das sind über 40 Prozent mehr als im Jahr zuvor (2023: 1.133).

Der Steigerung der Zahlen lässt sich vor allem auf die Zunahme der Bautätigkeit in Vergleich zum Vorjahr zurückführen. Im Rahmen von Bautätigkeiten wurden die Kampfmittelbeseitigungsdienste im Jahr 2024 insgesamt 35.567 (2023: 32.162) mal beteiligt. Diese Zahl setzt sich aus Anfragen zur Luftbildauswertung und weiterführenden Räumungen vor Ort zusammen.
Neben diesen Beteiligungen im Bausektor werden die Kampfmittelbeseitigungsdienste immer mehr in Infrastrukturmaßnahmen z.B. beim Breitbandausbau, aber auch im Energiesektor eingebunden.

„Das Team der nordrhein-westfälischen Kampfmittelbeseitigung hat noch immer alle Hände voll zu tun. Auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg lagern große Gefahren in unseren Böden. Deshalb ist jede Bombe, die wir finden und neutralisieren, ein Dienst an unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln. Diese Arbeit muss mit Hochdruck weitergehen. Deshalb bin ich den Frauen und Männern, die diese wichtige Arbeit verrichten, sehr dankbar. Sie tun alles daran, dass sie eines Tages nicht mehr gebraucht werden. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg“, sagt Innenminister Herbert Reul.

Unter den Funden waren im vergangenen Jahr 182 Bomben mit einem Gewicht von 50 Kilogramm und mehr (2023: 167). Dabei wurden zwölf Bomben am Fundort gesprengt. Auch wurden 43 sogenannte „Lochbomben“, also Bomben ohne Bezünderung aufgefunden. In 2024 wurden zwei Bomben (2023: 6) mit einem chemisch-mechanischen Langzeitzünder entdeckt.

Spitzenreiter im Jahr 2024: der Regierungsbezirk Köln. 11.060 Anträge haben die Kampfmittelbeseitigungsdienste bearbeitet, bei 2.422 Einsätzen waren sie vor Ort und haben 729 Kampfmittel gefunden.

Die Kampfmittelbeseitigungsdienste sind in Nordrhein-Westfalen bei den Bezirksregierungen Arnsberg und Düsseldorf angesiedelt. Insgesamt arbeiten 92 Frauen und Männer in der Kampfmittelbeseitigung. Aus dem Landeshaushalt flossen 2024 knapp 20 Millionen Euro in die Kampfmittelbeseitigung. Dem gegenüber standen Erstattungen des Bundes an das Land Nordrhein-Westfalen für die Beseitigung ehemals reichseigener Munition auf nicht bundeseigenen Flächen in Höhe von ca. 1,3 Millionen Euro sowie 600.000 Euro für die Beseitigung ehemals alliierter Kampfmittel für das Jahr 2024.

Die Jahresstatistik zur Kampfmittelbeseitigung 2024 finden Sie hier.

 

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Dieser Pressetext ist auch verfügbar unter www.land.nrw

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