SICHERHEIT
FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Maßnahmen Coronavirus alt

Mikriskopische Anischt des Coronavirus

26.03.2020

Medieneintrag fehlt.

Pressebriefing der Landesregierung - der Innenminister über die Akzeptanz der Kontaktverbote, die Sicherheitslage und den „Enkeltrick im weißen Kittel“

 

Akzeptanz der Corona-Verordnungen

„Die große Mehrheit der Menschen hat sehr gut verstanden, worum es geht. Da braucht man sich ja nur mal auf der Straße umzusehen. Ich darf aus dem aktuellen ARD-Deutschlandtrend von Infratest-dimap zitieren: Danach begrüßen 95 Prozent der Bundesbürger das NRW-Modell der Kontaktverbote − ein beeindruckender Wert!  Aber natürlich gibt es immer ein paar Leute, die uneinsichtig sind. In ganz Nordrhein-Westfalen haben wir bis gestern (Mittwoch, 25. März) insgesamt 249 Verstöße gegen die Corona-Verordnungen registriert.“

Allgemeine Sicherheitslage

„Es gibt gewisse Deliktgruppen, die angesichts der Umstände zurückgehen: Taschendiebstähle etwa und Einbrüche. Es gibt da noch keine belastbaren Zahlen, aber es gibt Tendenzen, die aber mit Vorsicht zu genießen sind, weil die Vorgänge noch nicht abgeschlossen und bewertet sind. Wenn wir die Zahlen von März 2019 und März 2020, jeweils bis zum 25. des Monats, vergleichen, stellen wir Folgendes fest: Wir haben in diesem März rund 500 Wohnungseinbrüche weniger als im März 2019 - das sind knapp 30 Prozent weniger. Bei den Taschendiebstählen sanken die Zahlen sogar um gut 900 − das ist ein Rückgang um gut ein Drittel. Und die Raubdelikte gingen um rund 170 zurück, immerhin noch ein Minus von knapp 20 Prozent.“

Verkehrsunfälle

„Wir haben auch weniger Verkehrsunfälle im Land. Einfach deshalb, weil weniger Menschen unterwegs sind. So gab es im März des vergangenen Jahres 37 Tote bei Verkehrsunfällen in Nordrhein-Westfalen. In diesem Monat liegen wir bisher bei 17 Toten. Die Zahlen haben sich also mehr als halbiert!“

 

Neue Kriminalitätsphänomene

„Ich warne ausdrücklich vor Anbietern von vermeintlichen Corona-Tests, die in weißen Kitteln von Haustür zu Haustür gehen. Das ist sozusagen der Enkeltrick im weißen Kittel. Diese Gauner in Weiß nutzen die Angst der Menschen aus. Und ich warne auch vor einer Abwandlung des Enkeltricks, bei dem sich Betrüger als infizierte Verwandte ausgeben, die Geld brauchen. Es gibt auch Leute, die vermeintliche Arzneien oder Dinge des täglichen Gebrauchs zu Wucherpreisen anbieten. Dies alles geschieht auch und besonders im Internet, wo zurzeit besonders viele Menschen unterwegs sind.“

 

Gefahren für Kinder

„Ausdrücklich möchte ich Eltern bitten, sich genau anzusehen, was ihre Kinder im Netz machen. Kinder sind eine besonders gefährdete Gruppe. Zum einen, was Mobbing angeht. Zum anderen aber setzen sie sich der Gefahr sexueller Übergriffe durch Erwachsene aus, zumal eine erhöhte Bereitschaft bei Kindern und Jugendlichen besteht, sich anderen mitzuteilen. Ihnen fehlt der Austausch mit Gleichaltrigen in dieser Zeit. Und gerade das könnten die Täter ausnutzen. Reden Sie mit ihren Kindern, lassen Sie sie nicht stundelang im Netz surfen, haben Sie ein Auge darauf!“

 

20.03. 2020

Statement zu häufigen Themen

Handlungsfähigkeit der Polizei

„Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat mehr als 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist jederzeit in der Lage, ihre Aufgaben wahrzunehmen. Rund um die Uhr und im gesamten Land. Ob Corona oder nicht.

Alles, was warten kann, muss warten. Ausbildung, Fortbildung, Dienstreisen - alles gestrichen. Wer kann, baut Überstunden ab oder geht ins Home Office. Damit schonen wir Ressourcen und sind da, wenn es darauf ankommt. Es werden ja auch Kapazitäten frei. Keine Bundesliga, keine Demonstrationen, so gut wie kein Verkehr auf den Straßen in NRW.“

Infektionsfälle bei der Polizei

„Bisher ist die Zahl der Verdachtsfälle und bestätigten Erkrankungen überschaubar. In einigen Behörden sind es mehr, in anderen weniger. Sollte es zu größeren Ausfällen kommen, können Polizistinnen und Polizisten in den Behörden und behördenübergreifend verschoben werden.“

Wenn es Verdachtsfälle gibt, gehen diese sofort in häusliche Quarantäne. Wir haben bereits am 28. Januar 2020 die Polizeien sensibilisiert. Auch für Polizistinnen und Polizisten gilt: Hustenetikette einhalten, regelmäßiges Händewaschen, Desinfizieren, etc. Außerdem haben wir in allen Polizeibehörden einen Pandemiekoordinator und entsprechende Helfer bestimmt. Die berechnen, wie viel Personal sie für welche Aufgaben benötigen und wie sie Krankheitsausfälle kompensieren. Wir haben genug Atemschutzmasken, Einmalhandschuhe, Schutzbrillen, Infektionsschutzsets.“

 

Kriminalität

„Auch während Nordrhein-Westfalen unter der Corona-Pandemie leidet, geht die Polizei entschieden gegen Kriminalität vor. Ein besonderes Augenmerk haben wir auf alle, die meinen, sie könnten die Situation ausnutzen und nun Straftaten begehen. Betrüger und Trickdiebe, die die Pandemie sofort gezielt ausnutzen. Da wird der Enkeltrick im weißen Kittel aufgeführt, wo als Ärzte verkleidete Betrüger Senioren einen vermeintlichen Sofort-Corona-Test für 1000 Euro verkaufen wollen.  Einbrecher und Diebe, die es auf Schutzmasken und ähnliches abgesehen haben.

Auch Extremisten können sich in diesen Zeiten nicht sicher fühlen, ganz im Gegenteil. Das haben wir erst in dieser Woche gezeigt, beim Verbot der Reichsbürger-Vereinigung durch den Bundesinnenminister, wo auch Kräfte aus NRW beteiligt waren, gezeigt."
 

Erstatten von Anzeigen

"Es wäre aber hilfreich, wenn Bürgerinnen und Bürger, die das können, unsere Internet-Wache und die Online-Anzeige nutzen würden. Sie können Anzeigen aber auch per Telefon, per Post oder auf der Wache erstatten. In Notfällen, in denen schnelles Handeln der Polizei erforderlich ist, wählen Sie immer die Notrufnummerr 110!"