SICHERHEIT
FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Mit Bambi Buckets gegen Waldbrände: „Am besten ausgestattete Polizei“

Crew der Fliegerstaffel mit Bambi Bucket

Blauer Himmel über Düsseldorf. Die Wettervorhersage: kein nennenswerter Regen in den nächsten Tagen. Nach einem knochentrockenen April und in einem kaum feuchteren Mai kündigt sich der nächste Rekordsommer mit Hitze und Trockenheit an. Und die Waldbrandgefahr wird wieder zum Thema. „Bambi Buckets“ sind eine der Antworten, die das Land Nordrhein-Westfalen auf die klimatischen Herausforderungen gibt. Diese Löschbehälter werden an die Hubschrauber der Fliegerstaffel gehängt. Bei Waldbränden kann die Polizei die Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr damit unterstützen.

„Polizei und Feuerwehr arbeiten hier Hand in Hand und mit modernster Ausstattung, um Menschenleben zu schützen“, sagte Innenminister Herbert Reul bei der Präsentation der „Buckets“ (Englisch für Eimer) Mitte Mai im Düsseldorfer Strandbad Lörick. „Mit dem neuen Hubschrauber-Equipment sind wir uns auf diesem Gebiet die am besten ausgestattete Polizei Deutschland.“ 880.000 Euro hat das Land in die vier Löschbehälter investiert.

Ihre Feuertaufe - im wahrsten Sinne des Wortes - hatten die „Buckets“ schon im Monat zuvor bestanden. Bei Einsätzen im Oberbergischen Kreis bei Gummersbach und im Kreis Viersen an der Grenze zu den Niederlanden waren sie bei den ersten großen Waldbränden des Jahres im Einsatz. Reul lobte die Zusammenarbeit von Feuerwehr und Polizei: „Hier zeigte sich wieder: Nur im Team funktionieren solche Großeinsätze und haben ein glückliches Ende.“

Die Anzahl der Vegetationsbrände - also von Feuern in Heide, Moor, Feld und Wald - ist in heißen Sommern annähernd doppelt so hoch wie in normalen Jahren. Auch 2020 war bislang warm und trocken und wird möglicherweise das dritte außergewöhnlich trockene Jahr hintereinander werden. Nordrhein-Westfalen hat deshalb unter anderem für jede der 24 Feuerwehrbereitschaften ein ergänzendes „Waldbrandmodul“ geplant: zehn Wasserfördersysteme für rund 11 Millionen Euro und 109 neue Löschfahrzeuge für den Katastrophenschutz für rund 35 Millionen Euro angeschafft. Zudem finden laufend Schulungen für Feuerwehren und Forstverwaltungen zu dem Phänomen statt.

Die „Bambi Buckets“, die von einem kanadischen Unternehmen hergestellt werden, fassen 820 Liter. Sie hängen an 20 Meter langen Kabeln, die mit drei Haken am Hubschrauber des Typs Airbus H 145 befestigt sind. Der Einsatz erfordert besondere fliegerische Fähigkeiten, da ein in der Luft schwankender „Bucket“ den Hubschrauber aus der Balance bringen könnte.
Die Fliegerstaffel der nordrhein-westfälischen Polizei (Funkrufname Hummel) fliegt durchschnittlich rund 2.000 Einsätze pro Jahr über ganz Nordrhein-Westfalen und ist an den Flughäfen Düsseldorf und Dortmund stationiert. Seit 2017 wurde die gesamte Hubschrauberflotte für rund 65 Millionen Euro gegen sechs neue Maschinen des Typs Airbus H 145 ausgetauscht. Die Besatzung eines Hubschraubers besteht beim Löscheinsatz aus zwei Piloten und einem Operator, der die „Bambi Buckets“ bedient und die Piloten einweist.