SICHERHEIT
FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Neue "Wegweiser"-Beratungsstelle in Essen eröffnet

16.03.2018

Eingreifen bevor Jugendliche in die salafistische Szene abrutschen - das ist die Philosophie des Präventionsprogramms „Wegweiser“. In Essen hat Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul heute eine neue „Wegweiser“-Beratungsstelle eröffnet. „Es gibt keine Alternative zu dieser Präventionsarbeit. Alleine mit repressiven Maßnahmen können wir den extremistischen Salafismus nicht bekämpfen“, sagte Reul im Essener Rathaus. „Ich freue mich sehr, dass wir nun auch in der Ruhrmetropole Essen mit einem eigenen „Wegweiser“-Standort vertreten sind“, so der Innenminister.

 

Träger der Beratungsstelle mit zwei Beratern ist das Ordnungsamt der Stadt Essen. Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen betonte bei der Eröffnung: „Das Präventionsprojekt gegen gewaltbereiten Salafismus hat jetzt eine zentrale Anlaufstelle in Essen. Die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter stehen in engem Austausch mit Sozialverbänden, Moscheegemeinden, kommunalen Ämtern, dem JobCenter Essen, der Polizei Essen sowie weiteren Institutionen der Jugendarbeit. Ziel des Projektes ist es, die Radikalisierung von Jugendlichen möglichst früh zu erkennen und zu verhindern.“

 

In Essen nimmt die 13. Wegweiser-Stelle ihre Arbeit auf, bei weiteren fünf sind die Planungen weit fortgeschritten. Der Start von zusätzlichen sieben Anlaufstellen wird aktuell vorbereitet. Mit dann 25 Beratungsstellen wird „Wegweiser“ landesweit präsent sein. Als nächstes wird im April die Beratungsstelle Oberhausen/Mülheim an der Ruhr eröffnen.

 

Die Beraterinnen und Berater von „Wegweiser“ haben bisher fast 11.000 Umfeldberatungen und mehr als 1.800 Informations- und Sensibilisierungsveranstaltungen in ganz Nordrhein-Westfalen durchgeführt. In über 600 Fällen ist es „Wegweiser“ gelungen, betroffene Jugendliche zu erreichen. 80 bis 90 Prozent der Beratungsfälle nehmen einen positiven Verlauf. Die Nachfrage nach Beratung und Information rund um den gewaltbereiten Salafismus aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass der Bedarf im ganzen Land ungebrochen hoch ist. „Wir wollen das Wegweiser-Programm auch in Zukunft weiterführen und ausbauen“, betonte Reul. „Prävention ist kein Sprint, sondern gelingt immer nur auf der Langstrecke“, so der Minister.

 

Mehr Informationen zum Wegweiser-Programm und den Beratungsstellen in Nordrhein-Westfalen finden Sie im Netz unter:

http://www.im.nrw.de/verfassungsschutz/islamismus/wegweiser