SICHERHEIT
FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Präventionsprogramm „Wegweiser“: Beratung jetzt anonym und online möglich

15.11.2023

Reul: Kompass in unserer Demokratie ist unser Grundgesetz

Das Ministerium des Innern teilt mit:

Das Präventionsprogramm „Wegweiser – Stark ohne islamistischen Extremismus“ geht mit einer neuen Website mit Live-Chatfunktion an den Start. Innenminister Herbert Reul stellte am Mittwoch, 15. November 2023, gemeinsam mit dem Chef des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes, Jürgen Kayser, die Website und die dazugehörige Kampagne vor. Über die Website www.wegweiser.nrw.de können sich Ratsuchende jetzt auch abends und am Wochenende, anonym und vertraulich, an die Beraterinnen und Berater von „Wegweiser“ wenden.

Innenminister Herbert Reul: „Leider sehen wir in diesen Tagen, dass sich Teile unserer Gesellschaft einen islamistischen Gottesstaat herbeisehnen. Aber unser Land ist eine Demokratie, der Kompass ist unser Grundgesetz. Prävention muss da beginnen, wo Radikalisierung beginnt. Das passiert heute mehr und mehr in Sozialen Medien. Ich bin froh, dass wir das ‚Wegweiser‘-Beratungsangebot weiter ausbauen. Wenn Rat gebraucht wird, ist mit dem Live-Chat eine einfache, unkomplizierte Beratung an der richtigen Stelle, im richtigen Moment möglich.“

Die Bereitstellung einer Online-Komponente des Wegweiser-Programms ist Teil des in der vergangenen Woche von Ministerpräsident Hendrik Wüst vorgestellten 10-Punkte-Plans der Landesregierung gegen Antisemitismus in Nordrhein-Westfalen. Neben der Internetseite mit neuem Logo und Chatfunktion, ist „Wegweiser“ künftig auch auf YouTube, Instagram und Facebook zu finden. Zusätzlich machen ab November Plakatwerbung, Suchmaschinen-, Social-Media- und In-App-Werbung auf das Beratungsangebot aufmerksam.

Beraterinnen und Berater von Wegweiser - Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Pädagoginnen und Pädagogen, Islam- oder Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler - betreuen den Chat, der höchste Sicherheitsstandards erfüllt.

Der Leiter des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes Jürgen Kayser betont: „Der Chat und die Online-Beratung sind einzigartig in Deutschland. Nordrhein-Westfalen ist das erste Bundesland, in dem es diese Online-Chat-Variante gibt. Als Sicherheitsbehörde müssen wir besonders drauf achten, dass die Sicherheitsanforderungen erfüllt und die Anonymität und der Datenschutz gewährleistet sind. Der Ratsuchende kann völlig anonym bleiben. Es müssen keine Namen und kein Geburtsdatum angegeben werden. Das Chatmodul erhebt und speichert keine IP-Adressen. Nur so verdienen die Wegweiser das Vertrauen.“

Das Präventionsprogramm „Wegweiser – Stark ohne islamistischen Extremismus“ des Landes Nordrhein-Westfalen richtet sich an junge Menschen, die bereits mit der islamistischen Szene sympathisieren oder sich zu ihr hinwenden. Ziel ist es, deren Einstieg in die Szene zu verhindern. Seit 2014 gibt es „Wegweiser“ in Nordrhein-Westfalen. Die über 80 Beraterinnen und Berater in den 25 landesweiten Stellen stehen auch Eltern, Lehrkräften oder Freunden mit Hilfe und Handlungssicherheiten im Umgang mit den vorwiegend Jugendlichen zur Verfügung.

Nach der Pandemie stellen die Beratungsstellen einen gestiegenen Beratungsbedarf fest. Insbesondere Schulen fragen die Expertise der Wegweiser-Beratungsstellen an.