SICHERHEIT
FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Private Arbeitgeber für Förderung des Ehrenamtes ausgezeichnet

20.11.2019

Minister Herbert Reul hat gestern (19. November 2019) zehn nordrhein-westfälische Unternehmen mit der Förderplakette „Ehrenamt in Feuerwehr und Katastrophenschutz“ ausgezeichnet. „Sie helfen, zu helfen. Indem Sie Ihre Mitarbeiter bei der ehrenamtlichen Arbeit unterstützen, machen Sie den Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen erst möglich. Damit sind Sie Vorbilder nicht nur für andere Unternehmen, sondern für die gesamte Gesellschaft“, sagte Minister Reul bei der Verleihung in Düsseldorf. Die Unternehmen kommen aus Eslohe, Kreuztal, Münster, Simmerath, Solingen, Bielefeld, Ostbevern, Warstein, Wadersloh und Saerbeck.  

Die Ehrung fand in diesem Jahr bereits zum zwölften Mal statt und zeichnet Arbeitgeber aus, die ihre Beschäftigten aktiv dabei unterstützen, ein Ehrenamt bei der Feuerwehr oder im Katastrophenschutz wahrzunehmen. Vorgeschlagen werden die Arbeitgeber durch Hilfsorganisationen, Arbeitgeberverbände und die Gemeinden. Aus den Vorschlägen wählt die Jury aus Vertretern des Innenministeriums, Hilfsorganisationen, Arbeitgeberverbänden, kommunalen Spitzenverbänden, des Verbandes der Feuerwehren in NRW e.V. und des Technischen Hilfswerks, die Gewinner aus.

In diesem Jahr wurden die folgenden Unternehmen ausgezeichnet:

 

Bau- und Möbelschreinerei Caspar-Josef Winkelmeyer aus Eslohe

Die Bau- und Möbelschreinerei Winkelmeyer ist ein Familienbetrieb mit vier Mitarbeitern und einer Auszubildenden. Gegründet wurde der Betrieb 1876, er wird in der vierten Generation geführt. Handwerksarbeit wie Möbelbau, Innenausbau, Treppen, Fenster und Türen sowie Objekteinrichtungen sind die Schwerpunkte des Unternehmens. Kaspar Winkelmeyer ist seit 25 Jahren aktives Mitglied bei der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Eslohe. Die in der Bau- und Möbelschreinerei eingesetzte Auszubildende ist ebenfalls aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr. Das Unternehmen sieht es als wichtige gesellschaftliche Aufgabe an, die ehrenamtlich aktiven Beschäftigten zu jeder Tageszeit für Einsätze und Schulungen freizustellen.

 

Lindenschmidt Umweltservice KG aus Kreuztal-Krombach

Lindenschmidt Umweltservice ist ein mittelständischer Entsorgungsbetrieb mit über 200 Mitarbeitern in Kreuztal-Krombach, der Dienst-, Reinigungs- und Entsorgungsleistungen für Industrie, Handwerk und Kommunen erbringt. Seit 60 Jahren, also seit Gründung des Unternehmens, besteht eine Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Über 20 ehrenamtlich im Bereich des Brand- und Katastrophenschutzes tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei Lindenschmidt Umweltservice beschäftigt. Dazu zählen unter anderem der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Kreuztal, der stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwart, der Fachberater Chemie der Feuerwehr Kreuztal und der Einheitsführer der Löschgruppe Krombach. Die bei der Feuerwehr tätigen Mitarbeiter werden von Lindenschmidt Umweltservice nicht nur für ihre Einsätze freigestellt, sondern es werden auch Fahrzeuge und das Betriebsgelände zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt.

LVM aus Münster

Die LVM zählt zu den 20 führenden Versicherungsgruppen in Deutschland und beschäftigt fast 9.000 Menschen. Die Firmenzentrale hat ihren Sitz in Münster. Wirtschaftlichen Erfolg und soziale Verantwortung versteht die LVM Versicherung als Einheit. In dem durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getragenen Verein LVM Helfen verbindet Menschen e. V. (HvM) wird ein besonderes Programm unterstützt: Helfen verbindet fürs Ehrenamt. Im Rahmen des Programms hat die LVM beispielsweise das Bündnis „Jugend für Münster“, bestehend aus den Jugendorganisationen von Feuerwehr, Technischen Hilfswerk, Malteser, Arbeiter-Samariter-Bund, DRLG und den Johannitern mit einer Spende für einen gemeinsamen Aktionstag unterstützt. Die LVM stellt der Feuerwehr regelmäßig ihr Unternehmensgelände für Übungszwecke zu Verfügung. Im Oktober 2019 veranstaltete die LVM einen Sicherheitstag, an dem alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem LVM-Campus die Gelegenheit bekamen, selbst Löschübungen durchzuführen. Aktuell engagieren sich 19 Beschäftigte der Unternehmenszentrale bei den Freiwilligen Feuerwehren und Hilfsorganisationen der Region.

 

Otto Junker GmbH aus Simmerath

Die Otto Junker GmbH ist weltweit einer der erfolgreichsten Hersteller von komplexen Industrieofenanlagen für die Metallindustrie sowie für einbaufertiger Edelstahlgussteile. Mehr als 700 Mitarbeiter (ca. 450 am Standort Deutschland und ca. 250 in Tschechien, China und in den USA) entwickeln, fertigen und montieren weltweit Anlagen zum Schmelzen und Gießen sowie für die Wärmebehandlung von metallischen Werkstoffen. Die Edelstahlgießerei fertigt Gussprodukte und bietet mechanische Präzisionsbearbeitung kundenspezifischer Bauteile an. Bei Otto Junker sind 14 Personen ehrenamtlich bei Freiwilligen Feuerwehren und verschiedenen Hilfsorganisationen in der Region aktiv. Sie werden für Einsätze, Aus- und Fortbildung von ihrer Arbeit im Unternehmen freigestellt. Zudem stellt das Unternehmen das Firmengelände zu Übungszwecken zur Verfügung und unterhält auf dem Firmengelände eine eigene Sirene.

 

Schäfer Mineralölhandel aus Solingen

Das familiengeführte Unternehmen wurde 2004 gegründet. In dem Betrieb arbeiten vier Vollzeit- und zwei Teilzeitkräfte. Das Handel- und Dienstleistungsunternehmen beliefert Heizöl und Diesel an Privathaushalte und unterstützt Industrie- und Bauprojekte. Zudem bietet das Unternehmen eine große Auswahl an Industrie- und Automotive-Schmierstoffen an. Der leitende Angestellte ist seit fast 40 Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Zusätzlich engagiert sich der in dem Betrieb seit 2017 angestellte Tankwagenfahrer als Löschgruppenführer in der Freiwilligen Feuerwehr Solingen. Für alle Einsätze, Aus- und Fortbildungsmaßnahmen werden die beiden für das Unternehmen wichtigen Mitarbeiter freigestellt. Die übrigen Beschäftigten unterstützen das ehrenamtliche Engagement ihrer Kollegen.

 

Stadtwerke Bielefeld Gruppe aus Bielefeld

Die Stadtwerke Bielefeld kümmern sich mit ihren rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um die Versorgung der Bielefelderinnen und Bielefelder mit Strom, Wärme und Wasser. Daneben sorgen die Tochtergesellschaften moBiel, BITel, Interargem und BBF für Mobilität, Telekommunikation, Entsorgung und Freizeitspaß in Bielefeld. Mit einer Betriebsvereinbarung unterstützen die Stadtwerke Bielefeld ehrenamtlich tätige Beschäftigte. So erhalten freiwillige Feuerwehrleute, Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und Mitglieder der DLRG im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements bis zu drei Tage zusätzlichen Urlaub pro Jahr. 2018 profitierten hiervon 89 Beschäftigte, die insgesamt 187 Tage Sonderurlaub bekamen. Zusätzlich unterhält die Stadtwerke Bielefeld eine eigene Betriebsfeuerwehr. In dieser wirken rund 20 Beschäftigte mit. Die Stadtwerke Bielefeld unterstützen Mitglieder der Betriebsfeuerwehr mit Ausbildungsmaßnahmen. Da die meisten der Betriebsfeuerwehrleute auch in einer Freiwilligen Feuerwehr tätig sind, können sie die erlernten Ausbildungsinhalte auch dort anwenden. Eine Freistellung für Einsätze und Veranstaltungen, zum Beispiel der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes, sind selbstverständlich. Außerdem tragen die Stadtwerke zur kommunalen Sicherheit bei.

 

Vossko GmbH & Co. KG aus Ostbevern

Seit mehr als 35 Jahren ist Vossko Convenience Spezialist für Geflügel-, Rind- und Schweinefleisch sowie für vegetarische und vegane Artikel in der Tiefkühlung und Kühlung. Das Unternehmen beschäftigt derzeit über 600 Menschen. Insgesamt acht Mitarbeiter sind aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Ein weiterer Mitarbeiter ist im Deutschen Roten Kreuz aktiv. 2012 hat die Firma Vossko der Gemeinde Ostbevern ein Tanklöschfahrzeug im Wert von ca. 26.000 Euro gespendet. Seitdem stellt Vossko auf dem Betriebsgelände Garagen für die Stationierung dieses Fahrzeuges zur Verfügung und ermöglicht damit den Einsatzkräften, tagsüber direkt vom Firmengelände aus ohne Umwege zur Einsatzstelle ausrücken zu können. Außerdem stellt Vossko Räumlichkeiten zu Verfügung, in der die Schutzausrüstungen aufbewahrt werden. Zusätzlich darf das Betriebsgelände jederzeit für Übungen genutzt werden, und alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Ostbevern können zu Mitarbeiterkonditionen im Vossko Werksverkauf einkaufen.

 

Warsteiner Brauerei Haus Cramer KG aus Warstein

Die Warsteiner Brauerei zählt zu den größten Privatbrauereien Deutschlands. Gegründet 1753, ist sie ein Familienunternehmen in neunter Generation. Am Stammsitz in Warstein sind 630 Mitarbeiter beschäftigt, davon sind fünf Mitarbeiter in verschiedenen Hilfsorganisationen ehrenamtlich tätig, 48 Mitarbeiter sind Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr. Die Brauerei fördert das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter. Beispielsweise stellt Warsteiner die Ehrenamtlichen für Einsätze und Ausbildungen frei. Das Familienunternehmen verzichtet dabei regelmäßig auf den Anspruch der Erstattung der Lohnkosten. Für Übungen stellt die Brauerei ihr Gelände zur Verfügung und unterstützt die Feuerwehr sowie die Jugendfeuerwehr finanziell. Auf dem Betriebsgelände ist zudem ein Fahrzeug der Feuerwehr der Stadt Warstein dauerhaft stationiert, und die persönliche Schutzausrüstung der Einsatzkräfte wird ebenfalls auf dem Betriebsgelände aufbewahrt.

 

Westag & Getalit AG aus Rheda-Wiedenbrück und Wadersloh

Die Westag & Getalit AG zählt europaweit zu den bedeutendsten Herstellern von Holzwerkstofferzeugnisse für den Hoch- und Innenausbau. Rund 1.300 Mitarbeiter sind an den Standorten Rheda-Wiedenbrück und Wadersloh beschäftigt. Das Unternehmen fertigt unter anderem Türen und Zargen, Küchenarbeitsplatten und Fensterbänke. Die Westag & Getalit AG verfügt über eine eigene Werkfeuerwehr mit 33 Feuerwehrleuten am Standort Rheda-Wiedenbrück sowie eine Betriebsfeuerwehr am Standort Wadersloh mit 16 Feuerwehrleuten. Das Unternehmen engagiert sich im besonderen Maße bei der Freistellung ihrer Mitarbeiter zum Einsatzdienst in der Freiwilligen Feuerwehr. Die Betriebsfeuerwehr am Standort Wadersloh arbeitet eng mit der Freiwilligen Feuerwehr zusammen. Betriebs- und Werksgelände stehen jederzeit für Übungszwecke zur Verfügung.

 
Wolters GmbH aus Saerbeck

Die 1960 gegründete Wolters GmbH ist ein in zweiter Generation geführtes Familienunternehmen mit Sitz im münsterländischen Saerbeck. Sie beschäftigt derzeit 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie drei Auszubildende. Haupttätigkeitsbereiche sind Abbrüche, Erdarbeiten, Baustoffhandel, Transporte und Bauschuttaufbereitung. Außerdem   werden firmeneigene Sandgruben sowie eine Nassabgrabung betrieben.
Aktuell sind acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedensten Ehrenämtern tätig. Zwei Familienmitglieder des Geschäftsführers sind seit ihrer Jugend aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Saerbeck. Sie werden, so wie ihre zwei Kollegen aus anderen Freiwilligen Feuerwehren im Umkreis auch, für Einsätze von der Arbeit freigestellt. Die Firma hat der Feuerwehr in den vergangenen Jahrzehnten bei vielen Bränden mit dem Einsatz von Baumaschinen geholfen. Ortsansässige Vereine und auch die Freiwillige Feuerwehr Saerbeck werden regelmäßig durch Spenden unterstützt. Das Betriebsgelände und diverse Liegenschaften werden der Freiwilligen Feuerwehr Saerbeck sowie der DLRG für Übungen jederzeit kostenlos zur Verfügung gestellt.

Bilder von der Veranstaltung zum Download für die redaktionelle Berichterstattung unter: https://www.im.nrw/mediathek