Grundstücksmarktbericht Nordrhein-Westfalen 2024: Die Preise sinken wieder
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Im vergangenen Jahr wurden wieder weniger Immobilien und Grundstücke erworben. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Grundstücksmarktbericht des Oberen Gutachtenausschusses für das Jahr 2023 hervor. Demnach wurden in Nordrhein-Westfalen 99.758 Kaufverträge auf dem Grundstücksmarkt abgeschlossen. Dies sind etwa 20.000 (16 Prozent) weniger als im Vorjahr und damit die geringste Zahl an Käufen, die in den letzten 20 Jahren registriert wurde. Der Geldumsatz ist mit 35,14 Milliarden Euro um weitere 25 Prozent gesunken. Diese Rückgänge dürften insbesondere auf die Zinserhöhung für die Baufinanzierung zurückzuführen sein.
Die Zahl der Kaufverträge, der Umsatz und die Kaufpreise gingen in allen Teilmärkten zurück. Eine Ausnahme stellen unbebaute Baugrundstücke im Teilmarkt Gewebe/Industrie dar. Hier sind die Preise stark angestiegen. Bei Baugrundstücken für den individuellen Wohnungsbau waren im Jahr 2023 im Durchschnitt stabile Preise zu verzeichnen.
Die Anzahl der Käufe für unbebaute Baugrundstücke ist um 37 Prozent gesunken. Der Geldumsatz fiel um 25 Prozent. Insbesondere fiel der Geldumsatz bei Baugrundstücken für den individuellen Wohnungsbau um 35 Prozent. Die Preise sind mit regionalen Unterschieden im Schnitt unverändert geblieben (Bandbreite: - 5 Prozent bis + 4 Prozent). Die Preise von unbebauten Baugrundstücken für Gewerbe und Industrie sind leicht um 4 Prozent gestiegen. Die Preise für den Geschosswohnungsbau sind nur leicht gesunken (- 2 Prozent).
Erneut ist ein Preisanstieg in den Kreisen bei den landwirtschaftlichen Grundstücken (+ 13 Prozent) zu verzeichnen. Auch bei den forstwirtschaftlichen Grundstücken stiegen die Preise in den Kreisen (+ 3 Prozent).
Die Anzahl der Käufe bei den bebauten Grundstücken ist insgesamt um 12 Prozent gesunken. Der Geldumsatz fiel ebenfalls um 26 Prozent. Der Geldumsatz bei Ein- und Zweifamilienhäusern fiel landesweit um 19 Prozent. Die Preise sind durchschnittlich um 8 Prozent gesunken.
Die Anzahl der verkauften Eigentumswohnungen in Nordrhein-Westfalen ist im Berichtsjahr erneut gesunken (- 18 Prozent), auch der Geldumsatz fiel um 24 Prozent. Zudem sind die Preise für Wohnungseigentum mit -7 Prozent landesweit gesunken.
Die höchsten Baulandpreise für individuellen Wohnungsbau in mittleren Wohnlagen werden in Düsseldorf mit 1.150 Euro/qm erzielt. Bodenpreise ab 650 Euro/qm finden sich in 8 weiteren Städten, hauptsächlich in der Rheinschiene. Dagegen kann in einzelnen rein ländlich strukturierten Gebieten, wie z.B. in der Eifel oder in der Region Sauer- und Siegerland oder Ostwestfalen/Lippe, der Quadratmeter erschlossenes Bauland in mittleren Wohnlagen noch für einen Preis von unter 50 Euro erworben werden.
Beim Wohnungseigentum (Erstverkauf in mittlerer Lage) wurden die höchsten Preise in Köln mit 6.800 Euro/qm gefolgt von Münster mit 6.541 Euro/qm und Hürth mit durchschnittlich 6.426 Euro für einen Quadratmeter Wohnfläche gezahlt.
Diese und andere Daten sind dem Grundstücksmarktbericht Nordrhein-Westfalen 2024 (Berichtszeitraum 01.01.2023 bis 31.12.2023) zu entnehmen.
Der Obere Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Land Nordrhein-Westfalen erstellt jährlich den Grundstücksmarktbericht. Er ist das Ergebnis der Auswertung des Datenmaterials der örtlichen Gutachterausschüsse. Er informiert umfassend und aktuell über Umsätze, Preise und Preisentwicklungen auf allen grundstücksteilmärkten in Nordrhein-Westfalen.
Der Grundstücksmarktbericht Nordrhein-Westfalen sowie die dem Bericht zugrundeliegenden Grundstücksmarktdaten Nordrhein-Westfalen können unter www.boris.nrw.de kostenlos heruntergeladen werden.
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 871-01.
Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums des Innern, Telefon 0211 871-1111.
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