Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul hat die ersten 50 Medipacks an die Polizei übergeben. Es handelt sich dabei um kompakte taktische Taschen, die alles enthalten, was zur Erstversorgung stark blutender Wunden gebraucht wird. "Wenn wegen anhaltender Gefahr - etwa durch einen bewaffneten Täter - medizinische Hilfe nicht rechtzeitig möglich ist, werden unsere Polizistinnen und Polizisten zu Lebensrettern", erklärte Reul. Gerade bei Schussverletzungen reichten herkömmliche Verbandsmaterialien nicht aus. "Mit den Medipacks bekommen unsere Streifenteams, was bei Spezialkräften längst Standard ist", so der Minister.
Um im Ernstfall lebensbedrohliche Verletzungen zu erkennen und dann unter Stress auch handlungssicher mit Hilfe des Medipacks zu versorgen, werden die Polizistinnen und Polizisten speziell geschult. "Das Wissen, das dabei vermittelt wird, kann auch im Polizeialltag, dabei helfen, Leben zu retten - zum Beispiel bei Verkehrsunfällen mit schwerverletzten Personen", betonte Reul.
Der Stückpreis der Taschen mitsamt Inhalt liegt bei rund 110 Euro. Darin befinden sich:
- Tourniquet (Aderpresse zum Abbinden lebensbedrohlicher Blutungen)
- Notfallbandage (OLAES-Bandage zum sicheren Anlegen eines Druckverbandes und zur Wundtamponade).
- Erste-Hilfe Handschuhe
- Verbandpäckchen in unterschiedlichen Größen
- Schere
- Rettungsdecke (Erhalt des Wärmehaushalts)
- laminierte Taschenkarte (Anweisung/Leitfaden)
- Dokumentationskarte (Maßnahmendokumentation)
Die Auslieferung aller 10.000 Medipacks soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein.
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