Sitz/Verbreitung
Türkei / Deutschland
Gründung/Bestehen
circa 1969
Veröffentlichungen
Mehrere Web-Angebote, Tageszeitung „Milli Gazete“
Kurzportrait/Ziele
Die ideologischen Wurzeln der Milli Görüs-Bewegung gehen zurück auf den am 27. Februar 2011 verstorbenen türkischen Politiker und ehemaligen Ministerpräsidenten der Türkei Prof. Dr. Necmettin Erbakan. Die Kern-Gedanken dieser Ideologie sind die Schlüsselbegriffe „Milli Görüs“ (Nationale Sicht) und „Adil Düzen“ (Gerechte Ordnung).
In seinen ideologischen Vorstellungen ging Erbakan von zwei politischen Ordnungen aus, einer von Menschen geschaffenen und einer von Gott offenbarten. Die von Menschen geschaffene Ordnung sei stets mit Fehlern behaftet und führe zu Ungerechtigkeit und zur Unterdrückung der Schwachen durch die Starken; und zwar ungeachtet der konkreten Gestaltung zum Beispiel als Monarchie, sozialistischer Volksdemokratie oder als westlicher Demokratie. Zu diesen „nichtigen Ordnungen“ („Batıl Düzen“) zählte Erbakan unter anderem die ägyptischen Pharaonen, das Römische Reich wie auch sämtliche westlichen politischen Systeme. Zu den Ordnungen, die die göttliche Wahrheit und das Recht repräsentieren, gehören – in dieser zeitlichen Abfolge – die hebräische, christliche und islamische Zivilisation. Diese seien „gerechte Ordnungen“ („Adil Düzen“), weil sie auf der Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes basieren. Die islamische Zivilisation solle die westliche Zivilisation in der Vorherrschaft ablösen. Dies ist das politische Ziel der von Erbakan gegründeten und bis zu seinem Tode geführten politischen Bestrebung Milli Görüs. Das erste Ziel der Mission von Milli Görüs ist die Durchsetzung der „gerechten Ordnung“ in der Türkei. Von dort aus solle die Mission in die Welt hinausgetragen werden.
Trotz eines zum Teil martialischen Vokabulars hat die Milli Görüs-Bewegung innerhalb und außerhalb der Türkei ihre Ziele stets ausschließlich mit politischen Mitteln verfolgt.
Finanzierung
Spenden und Mitgliedsbeiträge
Grund der Beobachtung/Verfassungsfeindlichkeit
Die Umsetzung des „Adil Düzen“-Konzepts als Ziel der politischen Bewegung Milli Görüs ist mit den Grundprinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung nicht vereinbar, da eben diese überwunden werden soll. Darüber hinaus treten antisemitische Einstellungen sowohl in der Schrift „Adil Düzen“ als auch bei Äußerungen Necmettin Erbakans und einiger Milli Görüs-Funktionäre deutlich zu Tage.
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