SICHERHEIT
FÜR NORDRHEIN-WESTFALEN

Zahlen, Daten und Fakten zur Gefahrenabwehr

Knapp 1,9 Millionen Mal sind die Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr ausgerückt. Die Jahresstatistik zur Gefahrenabwehr fasst jedes Jahr die wichtigsten Zahlen rund um Feuerwehreinsätze, Brandschutz und Rettungsdienste in Nordrhein-Westfalen zusammen. Ermittelt werden die Daten von den 22 kreisfreien Städten, einer Städteregion und 30 Kreisen mit 374 Städten und Gemeinden.

Hinweis: Die Jahresstatistik zur Gefahrenabwehr ist am 13.08.2024 aktualisiert worden.

Die wichtigsten Zahlen auf einen Blick:

1 Die Feuerwehren in NRW

Der Brandschutz in Nordrhein-Westfalen wurde in 2023 wahrgenommen von:

  • 32    Berufsfeuerwehren mit 10.866 Beamtinnen und Beamten im Einsatzdienst,
  • 396  Freiwilligen Feuerwehren mit 89.234 ehrenamtlichen Angehörigen sowie 4.869 hauptamtlichen Kräften im Einsatzdienst,
  • 78    Werkfeuerwehren (ohne Bergbau) mit 5.296 Angehörigen,
  • 20    anerkannten Betriebsfeuerwehren mit 466 Kräften.

Die Gesamtzahl der aktiv im Brandschutz Tätigen der Feuerwehren im Land Nordrhein-Westfalen - einschließlich der 23.532 Mitglieder der Jugendfeuerwehren und der 5.081 Mitglieder der Kinderfeuerwehren – betrug 139.344.

Die Anzahl der weiblichen Angehörigen der öffentlichen Feuerwehren betrug 15.126, 223 Frauen bei Berufsfeuerwehren, 8.185 Frauen bei Freiwilligen Feuerwehren, 5.156 Mädchen bei Jugendfeuerwehren und 1.562 Mädchen bei den Kinderfeuerwehren. Bei den anerkannten betrieblichen Feuerwehren waren 204 Frauen tätig.

Die durch die Kommunen als Träger der Aufgaben für den Brandschutz und die Hilfeleistung gemeldeten Aufwendungen betrugen im Jahr 2023 für Personal- und Sachmittel 1.426.982.588 Euro. Für Investitionen ist ein Betrag in Höhe von 434.810.225 Euro ausgezahlt worden.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat aus der Feuerschutzsteuer Zuwendungen in Höhe von 47.135.670 Euro als Investitionspauschale an die Kommunen weitergeleitet.

Im Brandschutz, der Hilfeleistung und dem Katastrophenschutz wurden im Jahr 2023 insgesamt 1.679 Angehörige der öffentlichen Feuerwehren bei Einsätzen verletzt. Es gab zwei tödliche Unfälle.

Zur Würdigung von Verdiensten auf dem Gebiet des Brandschutzes, der Hilfeleistung und des Katastrophenschutzes wurden im Kalenderjahr 2023 durch den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen 4.138 Ehrenzeichen an Angehörige der Feuer¬wehren und die im Katastrophenschutz Tätigen verliehen:

  • in 2.363 Fällen das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber,
  • in 1.577 Fällen das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold,
  • in 194 Fällen das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold mit Goldkranz,
  • in 5 Fällen das Brand- und Katastrophenschutz-Verdienst-Ehrenzeichen in Silber und
  • in 2 Fällen das Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen.

2 Abwehrender Brandschutz

2.1  Brandeinsätze

Vom 01. Januar bis 31. Dezember 2023 wurden die öffentlichen Feuerwehren (das sind die Berufsfeuerwehren und die Freiwillige Feuerwehren) in Nordrhein-Westfalen zur Bekämpfung von insgesamt 53.156 Bränden und Explosionen eingesetzt.
Brandobjekte:

  •  24,88 %    der Brände entstanden in Wohn- und Hochhäusern,
  •  10,28 %    in Gewerbe-, Verkaufs und Ausstellungsobjekten,
  •    3,34 %    in Verwaltungs-, Versammlungs- und Unterrichtsobjekten,
  •    5,70 %    in Beherbergungs-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen,
  •  10,04 %    der Brände waren Brände an Fahrzeugen und Garagen,
  •    1,40 %    in landwirtschaftlichen Anwesen,
  •    9,74 %    waren Vegetationsbrände und
  •  34,61 %    waren sonstige Brandstellen.

3 Technische Hilfeleistungen

Die Feuerwehren haben außerdem 156.558 technische Hilfeleistungen durchgeführt.

Hierbei wurden in

  • 41.114    Fällen Menschen aus Notlagen befreit.

In der Gesamtzahl der Hilfeleistungen sind unter anderem ferner enthalten:

  • 30.079    Wasser- und Sturmschäden,
  • 27.591    Unfälle mit gefährlichen Stoffen und Gütern,
  • 16.551    Verkehrsunfälle und Verkehrsstörungen,
  • 12.625    Gefahren durch oder mit Tieren,
  •      347    Betriebsunfälle.

4 Rettungsdiensteinsätze

Im Jahre 2023 haben die öffentlichen Feuerwehren des Landes Nordrhein-Westfalen im Rettungsdienst insgesamt 1.443.030 Notfalleinsätze und Krankentransporte durchgeführt.
Im Einzelnen:

1.171.238  Notfalleinsätze
  245.636 Allgemeine Krankentransporte
    20.028 Infektionstransporte
     6.128 Sonstige Krankentransporte

 

5 Vorbeugender Brandschutz

5.1  Brandschutztechnische Stellungnahmen zu Bauvorhaben

Im vorbeugenden Brandschutz wurden von den Brandschutzdienststellen Stellungnahmen zu 30.608 Bauvorhaben abgegeben.

45 % dieser Stellungnahmen haben die Berufsfeuerwehren, 22 % die Freiwilligen Feuerwehren und 33 % die Brandschutzingenieure der Kreise erarbeitet.

Die Gutachten erstreckten sich auf Bauvorhaben von Industrie- und Gewerbebetrieben (22 %), Verkaufs- und Verwaltungsgebäuden (7,3 %), Hotels, Heimen, Krankenhäusern und Schulen (14,4 %), Versammlungs-, Ausstellungs- und Hochhausobjekten (6,1 %) sowie von Wohngebäuden, Garagen, landwirtschaftlichen Anwesen (25,2) %) und Sonderobjekten wie z.B. großen Verkehrsanlagen oder Flughäfen (25,1 %).
 

5.2  Brandverhütungsschauen

Im Rahmen der Brandverhütungsschauen wurden 24.323 Gebäude und Einrichtungen überprüft, die wegen ihrer Beschaffenheit, Verwendung oder Lage in erhöhtem Maße zu Bränden Anlass geben könnten, oder in denen im Brandfall eine große Zahl an Personen gefährdet sein würde.

40 % dieser Überprüfungen haben die Berufsfeuerwehren, 22,3 % die Freiwilligen Feuerwehren, 26,4 % die Brandschutztechniker der Gemeinden, 8,2 % die Brandschutzingenieure der Kreise und 3,1 % die Werkfeuerwehren durchgeführt.

22,2 % der Überprüfungen betrafen Industrie- und Gewerbebetriebe, 10,9 % Verkaufs- und Verwaltungsgebäude, 28,5 % Hotels, Heime, Krankenhäuser und Schulen, 11,5 % Versammlungs-, Ausstellungs- und Hochhausobjekte sowie 26,9 % Garagen und Sonderobjekte.

 

6 Werk- und Betriebsfeuerwehren

  • 1.907                   Brandeinsätze
  • 7.119                   Technische Hilfeleistungen
  • 9.180                   Rettungsdiensteinsätze