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Ehrenamtliche und Bundeswehr
Herbert Reul dankt Ehrenamtlichen und Bundeswehr zur Unterstützung in den Corona-Testzentren in den Kreisen Gütersloh und Warendorf.

Stoffmasken für die Polizei
Die Polizei wird mit 2,5 Millionen Mund-Nase-Masken aus Stoff ausgerüstet. Die Masken können rund 30 Mal gewaschen werden und sind damit ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Gefahr für die Wälder
Sommerhitze und Trockenheit erhöhen die Gefahr von Waldbränden. Mit ihren Hubschraubern hilft die Polizei den Feuerwehren bei der Bekämpfung.

Lockdown Gütersloh/Warendorf...
Landesregierung hat die 2. Stufe aktiviert
Innenministerkonferenz in Erfurt
Thüringen hat 2020 den Vorsitz der Konferenz.Themen waren u.a. der Kampf gegen Kindesmissbrauch, Cyberkriminalität, Rechtsextremismus oder die Auswirkungen der Corona-Pandemie.

Minister Reul verankert Kampf gegen Kindesmissbrauch dauerhaft im Ministerium
Viermal mehr Personal, Millioneninvestitionen in die Technik und ein virtuelles Großraumbüro - Reul setzt in NRW den Kampf gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie mit noch größerem Einsatz fort.

Verschwörungs-
ideologien sind Gefahr für Demokratie
Minister Herbert Reul bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2019: „Das Netz ist die Dunkelkammer eines extremistischen Weltbildes und die Reifekammer für Terroristen."
Pressemitteilungen
Minister Reul: Karfreitag ist Kontrolltag, denn Sicherheit hat Vorfahrt.
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Karfreitag oder auch „Car-Friday“ steht traditionell jedes Jahr als Saisonauftakt im Kalender der „Tuning-Szene“ - aber auch im Kalender der Polizei Nordrhein-Westfalen. 2025 beteiligt sich die Polizei wie schon in den vergangenen Jahren an der bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion „Rot für Raser, Poser bzw. illegales Tuning“. Landesweit wird die Polizei insbesondere an bekannten Treffpunkten der Szene präsent sein und kontrollieren.
Innenminister Herbert Reul: „Wer glaubt, dass es cool ist, sein Fahrzeug tiefer zu legen, kann das gerne machen, so lange es verkehrssicher ist. Mir ist wichtig, dass jeder, der im Straßenverkehr unterwegs ist, sicher zuhause ankommt. Dafür haben wir klare Regeln, an die sich jeder zu halten hat. Karfreitag ist Kontrolltag, denn Sicherheit hat Vorfahrt.“
Seit 2018 ist die Polizei am Karfreitag auf den Straßen besonders präsent. Dabei gilt der Blick technischen Veränderungen oder Umbauten am Fahrzeug. Bei mobilen Verkehrskontrollen mit Lasermessgerät achten die Einsatzkräfte aber auch auf die Geschwindigkeit. Durch Gespräche mit Auto-, Motorrad- oder Lkw-Fahrer wird für die Gefahren des Straßenverkehrs und zu hoher Geschwindigkeit sensibilisiert.
Bei der landesweiten Kontrollaktion „Car-Friday“ im vergangenen Jahr schrieb die Polizei NRW 2.943 Ordnungswidrigkeitenanzeigen und erhob 4.000 Verwarngelder.
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211 871-01.
Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums des Innern, Telefon 0211 871-1111.
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Minister Reul: Die Sportlerinnen und Sportler sind Aushängeschilder der Polizei Nordrhein-Westfalen
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Minister Herbert Reul hat am Freitag, 11. April 2025, in Selm besondere sportliche Leistungen von nordrhein-westfälischen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten geehrt. Die Sportlerinnen und Sportler zeigten im letzten Jahr bei nationalen und internationalen Meisterschaften in verschiedenen Disziplinen herausragende Erfolge. Im Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW (LAFP NRW) übergab Herbert Reul den 14 auserwählten Sportlerinnen und Sportlern die Urkunde. Geehrt wurden zudem die Polizeisportlerin, der Polizeisportler, die Polizeimannschaft sowie der Polizeisportverein des Jahres 2024. Ob Fußball, Hyrox, Judo, Kanu, Kickboxen, Kraftdreikampf, Motocross, Schwimmen, Sportkegeln, Sportschießen, Taekwondo oder Wildwasserrennsport – die Bandbreite an Disziplinen ist genauso vielfältig wie der Polizeiberuf.
Innenminister Herbert Reul: „Der Polizeiberuf ist kein Job, wie jeder andere. Es braucht Menschen, die sich einsetzen und den Kopf hinhalten für die Sicherheit unserer Gesellschaft. Einsatzbereitschaft, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen sind nicht nur Eigenschaften, durch die sich Polizistinnen und Polizisten auszeichnen. Das sind Eigenschaften, die für den Sport genauso wichtig sind. Um seine Ziele zu erreichen, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen und exzellente Leistungen zu zeigen. Genauso braucht es Hingabe in Kombination mit mentaler Stärke für den Polizeidienst. Die Sportlerinnen und Sportler sind Aushängeschilder der Polizei Nordrhein-Westfalen.“
Der tägliche Polizeidienst stellt hohe Anforderungen an die physische und psychische Belastbarkeit. Körperliche Fitness ist deshalb grundlegende Einstellungsvoraussetzung für den Polizeiberuf. Diese Fitness auf Dauer zu erhalten, ist genauso von Bedeutung. Aus diesem Grund wird Sport im Polizeidienst großgeschrieben. Körperliches Training fördert mentale Stärke und Teamfähigkeit. Beides ist für den Einsatz unerlässlich.
Bei der Ehrung begrüßte Lothar Sandkühler, stellvertretender Behördenleiter des LAFP NRW, als Hausherr die Gäste. Auch Thomas Orlowski, Bürgermeister der Stadt Selm, nahm an der Veranstaltung teil und hinterließ ein Grußwort.
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Minister Herbert Reul: Mehr denn je sind wir gefragt, für unsere Demokratie einzustehen
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Extremismus hat sich gewandelt und ist moderner geworden. Junge Menschen rücken zunehmend in den Fokus von Extremisten. Radikalisierung findet immer öfter online statt. Die Bedrohung durch Spionage und Cyberangriffe durch ausländische Akteure hat zugenommen. Auch die Gefahr durch islamistisch motivierte Anschläge ist weiter abstrakt hoch. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht 2024 hervor, den Innenminister Herbert Reul am Mittwoch, 9. April 2025, vorgestellt hat. Auf mehr als 350 Seiten hat der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz Gefahren für die freiheitliche demokratische Grundordnung umfassend beschrieben.
Innenminister Herbert Reul: „In Solingen hat der Islamismus sein hässlichstes Gesicht gezeigt. Dort haben wir gesehen, wie schnell aus einer abstrakt hohen Terrorgefahr schnell eine konkrete Tat werden kann. Auch Rechtsextremisten haben es auf unsere Demokratie abgesehen. Extremisten mobilisieren junge Leute und erreichen im Netz enorme Reichweiten. Die Konflikte der Welt spielen sich nicht nur auf anderen Kontinenten ab, sondern finden immer auch in Nordrhein-Westfalen statt. Das Internet ebnet ihnen den Weg. Dass wir in Freiheit und Frieden, demokratisch und rechtsstaatlich leben, ist nicht selbstverständlich. Der Verfassungsschutz hat auch 2024 rund um die Uhr Extremismus und Terrorismus bekämpft und sich für unsere Demokratie eingesetzt. Mehr denn je sind wir gefragt, für unsere Demokratie einzustehen.“
Die Straftaten im Bereich der politisch motivierten Kriminalität sind im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Rund 11.000 Straftaten wurden registriert [10.772], bei denen die Tatmotivation politisch war. Zum Vorjahr war das eine Zunahme um 42 Prozent [2023: 7.596]. Etwa 23 Prozent [2.450] der Straftaten wurden mit dem Tatmittel „Internet“ begangen. Rund 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor [1.859]. In rund 19 Prozent aller politisch motivierten Straftaten handelte es sich um Hasskriminalität.
Der Verfassungsschutz stellt fest, dass der Rechtsextremismus verstärkt Jugendliche und junge Erwachsene anspricht. Die rechtsextremistische Szene ist insgesamt jünger und moderner geworden. Um seine Ideologie zu verbreiten, setzt der Rechtsextremismus auf die Strategie der Entgrenzung und mobilisiert viele Menschen insbesondere über die sozialen Medien.
Innenminister Herbert Reul: „Der Rechtsextremismus bleibt die größte Bedrohung für unser demokratisches Zusammenleben. Rechtsextremisten halten sich durch Hass und Hetze am Leben. Wir sehen, dass er sich modernisiert hat - heute weniger Glatze und Springerstiefel, dafür Sneaker und Active Clubs. Das ist nur alte Ideologie in neuem Gewand. Davon dürfen wir uns aber nicht täuschen lassen.”
2024 wurden im Bereich Rechtsextremismus 5.461 Straftaten erfasst [2023: 3.549]. In 78 Prozent der Fälle handelte es um Propagandadelikte [3.511] und Volksverhetzung [839]. Die Anzahl der Gewaltdelikte durch rechtsmotivierte Tatverdächtige stieg mit 154 Straftaten gegenüber dem Vorjahr [2023: 116] um 33 Prozent an.
Die Gefahr islamistisch motivierter Anschläge ist weiterhin abstrakt hoch. Die allein handelnden Täter, die sich ohne soziale Kontakte online radikalisieren, stellen weiterhin eine große Herausforderung für die Sicherheitsbehörden dar. Die Lage in Nahost kann Radikalisierungsprozesse zusätzlich befeuern. Im Bereich des extremistischen Salafismus lag das Personenpotenzial bei etwa 2.700 Personen. Rund 600 davon wurden als gewaltorientiert eingestuft.
Innenminister Herbert Reul: „Der islamistische Terrorismus bleibt die größte Gefahr für Leib und Leben. Der Verfassungsschutz unternimmt alles, um diese Gefahr zu bannen. Das Internet wird mehr und mehr zum Hochleistungsmotor für Radikalisierung. Hass-Prediger haben Online-Propaganda auf TikTok, Instagram oder Telegram perfektioniert. Damit ist der Islamismus weiter auf dem Vormarsch.”
Der Verfassungsschutz stellte mehr Versuche im Bereich Spionage und Cyberangriffe fest. Auch gezielte Desinformation und illegitime Einflussnahme durch ausländische Akteure besonders im digitalen Raum spielten eine zunehmende Rolle.
Innenminister Herbert Reul: „Die Versuche von außen Einfluss zu nehmen, sind in dem Maße gestiegen, in dem die Konflikte in der Welt sich verschärft haben. Vor allem Russland hat seine nachrichtendienstliche Methodik verändert und tritt zunehmend robuster auf. Dabei geht es darum, auszuspähen, Informationen zu beschaffen und unsere Demokratie zu destabilisieren. Der Verfassungsschutz unternimmt alles, um diese Angriffe abzuwehren.”
Auch Antisemitismus ist weiter präsent. Besonders durch die Eskalation des Nahost-Konflikts hat der Hass auf Jüdinnen und Juden in der Gesellschaft in den vergangenen Jahren zugenommen. 2024 Jahr wurden 695 antisemtische Strafaten erfasst [2023: 547]. Viele Taten davon waren Sachbeschädigungen oder Volksverhetzungen.
Innenminister Herbert Reul: „Übergriffe auf jüdische Mitmenschen, Synagogen und Gedenkstätten sind keine Seltenheit mehr. Die Geschichte lehrt uns, jeglicher Form von Antisemitismus entschieden entgegenzutreten. Das ist unsere besondere Verpflichtung.”
Im Bereich Linksextremismus wurden rund 1.200 Straftaten erfasst [1.187]. Viele davon waren Widerstandsdelikte. Linksextremisten führten zum Teil gewaltsame Proteste durch. Verzeichnet wurden 86 Gewaltdelikte. Ziel dieser Aktivitäten war es, über anschlussfähige politische Brennpunktthemen zivildemokratischen Protest zu radikalisieren und linksextremistische Ideologie in das bürgerliche Spektrum zu tragen.
Im Bereich auslandsbezogener Extremismus geht der Verfassungsschutz auch weiter konsequent gegen Gruppierungen vor, die Terror und Antisemitismus befürworten.
Innenminister Herbert Reul: „Mit dem Verbot des Vereins „Palästina Solidarität Duisburg“ im Mai 2024 haben wir alle juristischen Möglichkeiten genutzt, um klare Kante gegen Extremismus zu zeigen.”
Der Verfassungsschutz hat als Frühwarnsystem alle Extremismusbereiche im Blick. Er unterstützt auch als sogenannte „mitwirkende Behörde” andere Behörden, zum Beispiel durch Sicherheitsüberprüfungen. Der Verfassungsschutz berät darüber hinaus Unternehmen, wie sie sich besser vor Cyberangriffen schützen können. Auch im Bereich Wirtschaftsschutz und Prävention ist der Verfassungsschutz aktiv und richtet sich bei seinen Veranstaltungen, Vorträgen und Beratungen thematisch mit Blick auf die Zielgruppen konsequent an den aktuellen Herausforderungen aus.
Die Presseerklärung, das Handout und den Verfassungsschutzbericht finden Sie unter www.im.nrw.de.
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Bei journalistischen Nachfragen wenden Sie sich
bitte an die Pressestelle des Ministeriums des Innern,
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Anhaltend hohe Einstellungszahlen stellen Polizei für die Zukunft auf
Die Landesregierung teilt mit:
Der Diensteid ist ein Meilenstein in der Laufbahn jeder Polizistin und jedes Polizisten. Mit dem Schwur auf das Grundgesetz und die Verfassung des Landes Nordrhein-Westfalen bekennt sich der Nachwuchs der Polizei zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Rund 3.000 Kommissaranwärterinnen und Kommissaranwärter sowie Regierungsinspektoranwärterinnen und -anwärter haben am Dienstag, 8. April 2025, ihren Diensteid abgelegt. Traditionell fand die zentrale Vereidigungsfeier mit rund 12.000 Gästen und Familienangehörigen in der Kölner LANXESS Arena statt. Ministerpräsident Hendrik Wüst und Innenminister Herbert Reul würdigten in ihren Ansprachen die besondere Verantwortung, die die Nachwuchskräfte für den Rechtsstaat übernehmen.
Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Die vereidigten Polizistinnen und Polizisten werden täglich einen Dienst an ihren Mitmenschen und unserer Demokratie leisten. Mit hohem persönlichen Einsatz sorgen sie dafür, dass die Herrschaft des Rechts gilt – und nicht das Recht des Stärkeren. Die jungen Polizistinnen und Polizisten können sich auf die Rückendeckung der Landesregierung verlassen. Uns eint das Ziel, dass sich die Menschen in Nordrhein-Westfalen jederzeit und an jedem Ort sicher fühlen können.“
Innenminister Herbert Reul: „Der Polizeiberuf ist nicht irgendein Job, sondern ein demokratischer Auftrag. Polizistinnen und Polizisten sorgen dafür, dass Recht und Gesetz umgesetzt werden. Das brauchen wir vor allem in Zeiten, in denen das Vertrauen der Menschen in die Demokratie und den Rechtsstaat weniger wird. Wenn die politischen Ränder Zuwachs bekommen, müssen wir beweisen, dass unser Staat funktioniert und die Menschen sich auf uns verlassen können. Dazu gehört auch, für Sicherheit zu sorgen: auf der Straße, beim Stadtfest oder vor der Synagoge. Das Vertrauen in die Polizei ist hoch. Und dieses Vertrauen steckt in jeder Uniform, es sitzt im Polizeiauto und haftet der Mütze an. Dieses Vertrauen ist eine Bürde, aber es ist auch ein Schatz.“
Seit Jahren wirbt die Polizei erfolgreich um Nachwuchs. Jährlich bewerben sich rund 11.000 junge Menschen. Damit gehört die Polizei zu den beliebtesten Arbeitgebern in Nordrhein-Westfalen. Mit dem neuen Einstellungsjahrgang haben seit 2017 rund 24.000 Kommissaranwärterinnen und -anwärter ihre Karriere bei der Polizei begonnen. Die anhaltend hohen Einstellungszahlen stellen den Personalkörper der Polizei für die Zukunft weiter auf ein breites Fundament.
Die nun Vereidigten absolvieren verschiedene Theoriemodule an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW). Das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei NRW (LAFP NRW) bereitet in Trainingsmodulen auf die Praktika in den Polizeibehörden vor. Der Mix aus Theorie, Training und Praxis vermittelt den Studierenden das nötige Rüstzeug für den vielfältigen Polizeiberuf. Nach dem dreijährigen dualen Studium wird ein Bachelorabschluss im Polizeivollzugsdienst erworben.
Generelle Voraussetzung für die Bewerbung ist das Abitur oder eine gleichwertige Qualifikation. Als gleichwertig gilt neben der Fachhochschulreife auch ein Meisterbrief im Handwerk oder eine abgeschlossene, mindestens zweijährige Berufsausbildung mit anschließender beruflicher Tätigkeit von drei Jahren. Um auch Menschen mit mittlerem Bildungsabschluss den Weg in die Polizei zu ermöglichen, bietet die Polizei Nordrhein-Westfalen seit zwei Jahren den Bildungsgang „Fachoberschule Polizei“ an ausgewählten Berufskollegs an.
Mehr Informationen finden Sie unter folgendem Link:
https://www.genau-mein-fall.de/voraussetzungen-bewerbung-polizei-nrw /
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Minister Reul: Das letzte Jahr war kein Gutes für die Motorradcommunity
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Die Zahl der Motorradunfälle ist im vergangenen Jahr gestiegen. 3.160
Menschen sind 2024 bei Motorradunfällen verletzt worden (2023:
2.827). Auf nordrhein-westfälischen Straßen sind 86
Motorradfahrerinnen und -fahrer ums Leben gekommen (2023: 58). Bei
der Eröffnung der Motorradsaison in Simmerath bei Aachen am
Sonntag, 6. April 2025, mahnte Innenminister Herbert Reul zu
besonderer Vorsicht und Umsicht bei Fahrten mit dem motorisierten
Zweirad.
Innenminister Herbert Reul: „Das letzte Jahr war kein Gutes für die
Motorradcommunity. Das sind leider unsere Sorgenkinder im
Straßenverkehr geworden. Weniger Knautschzone muss für alle mehr
Vorsicht heißen. Nur wer drosselt statt rast, fährt sicher Motorrad. Seien
Sie aufmerksam, für sich selbst und für andere. Jeder möchte sicher
ankommen.“
Aus der im März vorgestellten Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024
geht hervor, dass die Mehrheit der getöteten Motorradfahrerinnen und
Motorradfahrer den Unfall selbst verursacht hat. In den meisten Fällen
war die Geschwindigkeit zu hoch oder der Sicherheitsabstand zu
anderen Verkehrsteilnehmern zu gering. Motorradfahrerinnen und -
fahrer sind bei Unfällen besonders gefährdet, da sie keine
„Knautschzone“ haben und somit den Folgen eines Unfalls deutlich
schutzloser ausgeliefert, als zum Beispiel ein Autofahrer.
Innenminister Herbert Reul appelliert: „Motorradfahren ist nicht wie
Fahrrad fahren. Das kann man verlernen. Nicht nur die Maschine muss
nach den Wintermonaten geputzt und fahrbereit gemacht werden. Das
gleiche gilt auch für die Fahrerin oder den Fahrer. Machen Sie sich
wieder fahrbereit. Fangen Sie langsam an. Nicht direkt den Hahn
aufdrehen und mit Vollgas durchs Sauerland oder Bergische Land
heizen. Auch Airbag-Westen können Leben retten.“
Die Veranstaltung wurde durch die NRW Initiative -
#sicherimStraßenverkehr und ihre Netzwerkpartnerinnen und -partner
durchgeführt. Bei der Gelegenheit traten die Stadt Aachen, die
Gemeinde Simmerath und der Landesbetrieb Straßenbau NRW der
Initiative bei und ihnen wurde offiziell von Innenminister Herbert Reul die
Beitrittsurkunde überreicht.
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Minister Reul: Wir müssen auf dem Wasser genauso krisenfest sein wie auf dem Land
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Das Land Nordrhein-Westfalen stärkt weiter den Katastrophenschutz. Die Wasserrettung hat elf neue Mehrzweckfahrzeuge sowie die ersten von insgesamt 40 Geräteanhängern für die Rettung in Strömungs- und Fließgewässer erhalten. Innenminister Herbert Reul übergab am Dienstag, 1. April 2025, die neuen Fahrzeuge an die Landesverbände der DLRG Westfalen und Nordrhein sowie an die Wasserwacht des DRK in Düsseldorf.
Innenminister Herbert Reul: „Wir müssen auf dem Wasser genauso krisenfest sein wie auf dem Land. Ich freue mich, dass wir mit den neuen Fahrzeugen einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit auf unseren Gewässern leisten können und damit unsere Wasserrettung stärken. Hiermit sind unsere Einsatzkräfte optimal ausgerüstet, um Menschen in Not schnell und sicher helfen zu können.“
Eine Lehre aus der Flutkatastrophe 2021 war, auch die Wasserrettungszüge des Landes besser auszustatten. Die neuen Fahrzeuge sind speziell für die Anforderungen der Wasserrettung konzipiert. Sie ermöglichen einen schnelleren und effizienteren Einsatz bei Notfällen auf, im und an Gewässern. Extremwetterlagen, wie Starkregen oder Überschwemmungen, sind zunehmend wahrscheinlicher. Naturereignisse dieser Art sind besonders für Anrainer sowohl an den größeren Flüssen wie dem Rhein, als auch an den kleineren Flüssen wie Ems und Weser eine Gefahr.
Insgesamt gibt es 20 Wasserrettungszüge im Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen. Wasserrettungszüge sind taktische Einheiten im Katastrophenschutz, die zur Gefahrenabwehr und Schadensbekämpfung zum Einsatz kommen. Sie unterstützen dabei überschwemmte Gebiete zu evakuieren, Menschen und Tiere zu retten sowie die Grundversorgung der Bewohner eines überschwemmten Gebietes sicherzustellen und Deiche zu sichern.
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Minister Reul: Der Rechtsextremismus bleibt die größte Bedrohung für unsere Demokratie
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Innenminister Herbert Reul hat am Mittwoch, 19. März 2025, das Lagebild Rechtsextremismus vorgestellt. Auf 100 Seiten hat der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen aktuelle Entwicklungen und neue Gefahren im Bereich Rechtsextremismus umfassend dargestellt. Daraus geht unter anderem hervor, dass die rechtsextremistische Szene jünger und moderner geworden ist. Um seine Ideologie zu verbreiten, setzt der Rechtsextremismus auf die Strategie der Entgrenzung und mobilisiert viele Menschen insbesondere über die sozialen Medien. Auch rechtsextremistische Radikalisierung findet heute immer öfter online statt. Die Straftaten der politisch motivierten Kriminalität im Bereich rechts sind gestiegen - um rund 60 Prozent.
Minister Herbert Reul: „Der Rechtsextremismus bleibt die größte Bedrohung für unsere Demokratie. Wir sehen, dass er sich modernisiert hat - heute weniger Glatze und Springerstiefel, dafür mehr Kurzvideos, Gaming und Active Clubs. Davon dürfen wir uns aber nicht täuschen lassen. Das ist nur alte Ideologie in neuem Gewand. Rechtsextremisten halten sich durch Hass und Hetze am Leben. Dem dürfen wir keinen Raum geben. Der Verfassungsschutz hat diese Entwicklungen fest im Blick. Aber der beste Verfassungsschutz besteht aus mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die für ihre Demokratie eintreten und rechte Hetze in die Schranken weisen.“
Die Straftaten der politisch motivierten Kriminalität im Bereich Rechtsextremismus sind im letzten Jahr stark gestiegen. In 2024 waren es 5.641 Straftaten. 2023 zählte die Polizei noch insgesamt 3.549 Straften in Nordrhein-Westfalen. In 78 Prozent der Fälle handelte es um Propagandadelikte (3.511) und Volksverhetzung (839). Die Anzahl der Gewaltdelikte durch rechtsmotivierte Tatverdächtige stieg mit 154 Straftaten gegenüber dem Vorjahr (2023: 116) ebenfalls um 33 Prozent an. In den meisten Fällen (94 Prozent) handelte es sich hier um Körperverletzungen (145). Die Aufklärungsquote der Gewaltdelikte lag wie im Vorjahr bei 72 Prozent. Hasskriminalität stieg um 43 Prozent von 1.432 auf 2.049 Straftaten an. Auch der Anteil der Tatverdächtigen in der Altersgruppe der 14- bis 17-Jährigen hat sich erhöht. 287 Jugendliche in 2024 im Vergleich zu 100 ein Jahr zuvor.
Nach dem Lagebild Islamismus, das im Mai 2024 veröffentlicht wurde, handelt es sich mit dem Lagebild Rechtsextremismus um das zweite, das einen Extremismusbereich explizit beleuchtet. Im Koalitionsvertrag sind zudem weitere Lagebilder zu den Phänomenbereichen Linksextremismus und auslandsbezogener Extremismus vereinbart.
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Innenminister Herbert Reul: Keinen dieser Unfälle hätte es geben müssen - Umsicht und Rücksicht müssen unsere besten Freunde sein
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Innenminister Herbert Reul hat am Montag, den 17. März 2025, die Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024 vorgestellt. Insgesamt hat die Polizei rund 643.000 Verkehrsunfälle erfasst und damit rund 2.000 mehr als im Vorjahr. 2024 sind 485 Menschen im Straßenverkehr in Nordrhein-Westfalen ums Leben gekommen. Das sind 35 mehr Verkehrstote als noch 2023. Dafür zählte die Polizei insgesamt weniger Verletzte. Die Zahl der Motorradunfälle hingegen ist gestiegen. Auch bei den E-Scootern und Pedelecs haben die Zahlen zugenommen.
Innenminister Herbert Reul: „Hinter jedem Verkehrstoten steckt ein trauriges Schicksal und eine Familie, die mit diesem schrecklichen Verlust weiterleben muss. Keinen dieser Unfälle hätte es geben müssen. Wenn wir im Auto, zu Fuß, auf dem Motorrad oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, müssen Umsicht und Rücksicht unsere besten Freunde sein. Das Gleiche gilt für die neueren Verkehrsmittel E-Scooter und Pedelecs. Fahren Sie einen Gang runter und schalten Sie bei Verantwortung rauf.“
Auf nordrhein-westfälischen Straßen verunglückten im letzten Jahr 78.675 Menschen und damit rund 1.000 weniger als 2023 (2023: 79.629). Als Verunglückte werden diejenigen erfasst, die bei Unfällen leicht- oder schwerverletzt oder getötet wurden. 161 Menschen kamen bei einem Autounfall ums Leben.
Die Hauptunfallursachen bei diesen Verkehrsunfällen, wo Personen zu Schaden kamen, waren ungenügender Sicherheitsabstand, Nichtbeachten der Vorfahrt, Fehler beim Abbiegen nach links und Geschwindigkeit.
Der höchste Anstieg von Verunglückten ist bei den Motorradfahrerinnen und -fahrern zu verzeichnen. 3.160 Menschen sind im vergangenen Jahr bei 3.063 Motorradunfällen verletzt worden (2023: 2.827). Während im Jahr 2023 noch 58 Motorradfahrerinnen und -fahrer verstorben sind, kamen 2024 insgesamt 86 ums Leben.
Innenminister Herbert Reul: „In diesem Jahr macht mir besonders die Sicherheit von Motorradfahrern Sorgen. Weniger Knautschzone muss für alle mehr Vorsicht heißen. Seien Sie aufmerksam, für sich selbst und für andere. Jeder möchte sicher ankommen.“
Landesweit wurden 2.983 Unfälle mit E-Scootern erfasst (2023: 2.429). Bei diesen Unfällen sind 2.954 Menschen verunglückt (2023: 2.119). Meist handelte es sich um junge Fahrerinnen und Fahrer. Acht Menschen starben nach einem Unfall mit einem E-Scooter (2023: 4).
Innenminister Herbert Reul: „Wir stellen fest, dass sich auch immer mehr ganz junge Menschen beim E-Scooter-Fahren verletzen. Teilweise waren die Verunglückten noch Kinder unter 14 Jahren. Mein Appell geht deshalb auch an die Eltern: E-Scooter sind keine Spielgeräte. Passen Sie auf Ihre Kinder auf.“
Während bei den Pedelec-Unfällen zuletzt ein Rückgang (2022: 6.983; 2023: 6.848) zu verzeichnen war, muss in diesem Jahr ein Zuwachs an 434 Unfällen beobachtet werden (7.282). 43 Menschen kamen mit dem Pedelec ums Leben und damit drei mehr als im Vorjahr.
2024 wurden 13.472 Unfälle, an denen Fahrradfahrer beteiligt waren, erfasst (2023: 14.442). 37 Menschen starben nach einem Unfall mit dem Fahrrad (2023: 35).
Fußgängerinnen und Fußgänger waren in weniger Unfälle involviert. Im Jahr 2024 waren es 7.574 und demzufolge 273 Unfälle weniger als im Jahr 2023. 89 Fußgängerinnen oder Fußgänger wurden in 2024 im Straßenverkehr getötet, 13 weniger als 2023 (102).
Nordrhein-Westfalen ist mit rund 2.300 Autobahn-Kilometern Transitland, welches Lkw aus ganz Europa passieren. 2024 erfasste die Polizei im gesamten Straßenverkehr 5.778 Unfälle mit LKW und somit 353 Unfälle weniger als im Jahr davor. Die Zahl der Getöteten bei Lkw-Unfällen sank von 19 auf 16.
Die Polizei registrierte 986 Unfälle bei denen die Unfallursache andere berauschenden Mitteln eine Rolle spielten (2023: 884). Davon waren 412 Fälle, in denen Cannabis festgestellt wurde. 10 Menschen starben bei einem Unfall unter Drogeneinfluss
Innenminister Herbert Reul: „Die Straße ist kein Ort, an dem man seinen Rausch auslebt. Unter Drogen gehört niemand in den Straßenverkehr und schon gar nicht hinters Steuer. Kein Rausch kann es wert sein, das eigene Leben und das von anderen zu gefährden.“
Im letzten Jahr registrierte die Polizei 2.270 verbotene Kfz-Rennen und damit 126 mehr als im Jahr 2023 (2.144). 15 Menschen sind im letzten Jahr (3 in 2023) landesweit bei 578 Unfällen nach Kfz-Rennen (526 in 2023) getötet worden. Das Durchschnittsalter der Tatverdächtigen lag zwischen 25 und 27 Jahren.
Die Anzahl der Verkehrsunfallfluchten ist auf 147.349 gestiegen (145.367 in 2023). In 13 Fällen wurden 16 Menschen getötet. 12 von diesen 13 Fälle von Unfallflucht, in denen Menschen verstarben, konnte die Polizei aufklären.
Grafiken zur Verkehrsunfallbilanz 2024 finden Sie hier.
Minister Reul: Schweden und Nordrhein-Westfalen ziehen im Kampf gegen kriminelle Clanangehörige an einem Strang
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Minister Herbert Reul ist am Donnerstag, 13. März 2025 zu einer Reise nach Schweden aufgebrochen. Das skandinavische Land und Nordrhein-Westfalen verbindet der harte Kampf gegen kriminelle Clanange-hörige und die Organisierte Kriminalität.
Innenminister Herbert Reul: „Die illegalen Geschäfte krimineller Clanangehöriger hören nicht an Ländergrenzen auf. Ihre Machenschaften sind ein Problem, das uns alle betrifft - ob bei uns oder in Skandinavien. Schweden und Nordrhein-Westfalen ziehen im Kampf gegen kriminelle Clanangehörige an einem Strang. Unsere Polizeien lernen voneinander, tauschen Informationen aus und gehen gemeinsam gegen diese Strukturen vor.“
Zur Bekämpfung Organisierter Kriminalität wird in Schweden ein „Rat gegen Organisierte Kriminalität“ eingesetzt. Ein Ausschuss im Justizministerium, dessen Mitglieder Vertreter verschiedener Behörden und anderer Akteure sind.
2024 hat der Rat Schwedens eine erste nationale Strategie verabschiedet. Ziel der Strategie ist die Kooperation von verschiedensten Akteuren, einschließlich des privaten Sektors und der Zivilgesellschaft, um die Kriminalität auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene zu bekämpfen. Darüber tauscht sich Minister Herbert Reul in Stockholm mit Charlotte Kugelberg, Staatssekretärin im Justizministerium, aus.
Globalisierung, Internationalisierung und Digitalisierung verändern auch die Tatbegehungsweisen der Organisierten Kriminalität spürbar und nachhaltig. Für die effektive Bekämpfung Organisierter Kriminalität ist eine vertrauensvolle internationale polizeiliche Zusammenarbeit wichtig, insbesondere im Hinblick auf konkreten Erkenntnis- und allgemeinen Erfahrungsaustausch. Auch Ermittlungsverfahren der Organisierten Kriminalität im Bereich der türkisch-arabischen Clankriminalität legen regelmäßig internationale Bezüge der Tatverdächtigen offen.
Die laufend ausgebaute Zusammenarbeit zwischen den schwedischen Polizeibehörden und dem nordrhein-westfälischen Landeskriminalamt ist eine verlässliche Basis zur Bekämpfung der organisierten Clankriminalität mit internationalen Bezügen. Im Rahmen von sogenannten Joint Investigation Teams wurden in der Vergangenheit bereits erfolgreich gemeinsame Ermittlungen geführt.
Wie in Nordrhein-Westfalen geht es auch in Schweden darum, Repression und (Kriminal-)Prävention eng miteinander zu verknüpfen. Die nordrhein-westfälische Initiative „Kurve kriegen“ wird seit dem 1. September 2023 unter dem Namen „Rätt Kurva“ (zu Deutsch ‚richtige Kurve‘) in den Städten Linköping, Södertälje und Göteborg pilotiert. Mit Hilfe dieser Methode sollen nicht nur Kinder und Jugendliche aus großfamiliären Strukturen, die im Zusammenhang mit Straftaten auffällig geworden sind, sondern - wie in Nordrhein-Westfalen - auch die allgemeine Jugendkriminalität in den Fokus genommen werden. Ein Grund für das große Interesse an „Kurve kriegen“ war, dass in Schweden vermehrt Kinder und junge Jugendliche mit teils schwersten Straftaten (z.B. Tötungsdelikten unter Einsatz von Schusswaffen) in Erscheinung getreten sind.
„Junge Menschen, die auf Abwegen unterwegs sind, müssen wir wieder auf Kurs bringen. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass unsere Initiative ,Kurve kriegen‘ von einem nordrhein-westfälischen zu einem internationalen Leuchtturmprojekt geworden ist und erfolgreich in Schweden umgesetzt wird,“ so Minister Reul.
Das Projekt „Rätt Kurva“ orientiert sich vom Ansatz und der Methode her eins zu eins an der Initiative „Kurve kriegen“ und wurde entsprechend an die schwedischen Verhältnisse angepasst. Beide Länder halten sich gegenseitig auf Stand hinsichtlich Fortschritt und neuer Entwicklungen sowie gewonnener Erfahrungen in den jeweiligen Programmen. Zur Etablierung des Programms haben im Jahr 2023 auch nordrhein-westfälische Polizeibeamte in Schweden unterstützt.
In Södertälje verschafft sich Minister Reul einen Eindruck von der praktischen Umsetzung der nordrhein-westfälischen Initiative. Er spricht vor Ort mit Polizisten und Vertretern des Sozialdienstes. Als Zeichen der gelungenen innereuropäischen Zusammenarbeit unterzeichnen Minister Herbert Reul und Johan Olsson, Leiter der Nationalen Einsatzabteilung der schwedischen Polizei, eine Partnerschaftserklärung.
Über „Kurve kriegen“
Die Initiative ist eines der am besten wissenschaftlich evaluierten Kriminalpräventionsprogramme im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität in Deutschland. Wissenschaftlich bestätigt ist, dass sich das Sozialverhalten der Absolventen maßgeblich verbessert: 40 Prozent der Absolventen begehen gar keine Straftaten mehr; bei den restlichen 60 Prozent halbiert sich die Anzahl der Straftaten, bei Körperverletzungsdelikten ist sogar ein Rückgang um 75 Prozent zu verzeichnen. „Kurve kriegen“ hat bisher über 1.000 erfolgreiche Absolventen hervorgebracht. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren. Insgesamt ist das Programm in Nordrhein-Westfalen in 42 von 47 Kreispolizeibehörden etabliert.
Die „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) bewertet „Kurve kriegen“ als „Best-Practice-Ansatz“ im Bereich der Prävention von Jugendkriminalität. „Kurve kriegen“ könnte über Schweden hinaus auch für weitere Länder als Erfolgsmodell Eingang in die dortigen Präventionsmaßnahmen finden. Dänemark, Österreich, die Niederlande und Albanien haben bereits Interesse bekundet.
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Minister Reul: Wir können den Menschen bei der Polizei, mit und ohne Uniform, für ihren Einsatz nie genug danken
Das Ministerium des Innern teilt mit:
Nach einem Anstieg der Fallzahlen in den beiden Vorjahren, ist die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen um ein Prozent gesunken. Die Polizei hat im vergangenen Jahr knapp unter 1,4 Millionen Straftaten (1.398.652) erfasst. Insgesamt konnten 53,5 Prozent aller Fälle (747.780) aufgeklärt werden. Am Mittwoch, den 12. März 2025, hat Innenminister Herbert Reul die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vorgestellt.
Innenminister Herbert Reul: „Die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen ist zurückgegangen. Damit ist der steile Anstieg der Nach-Corona-Jahre erfolgreich ausgebremst: Trotz Europameisterschaft und trotz neuer Herausforderungen an allen Ecken und Enden. Im Jahr 2024 hat die Polizei geackert und wie immer eine gute Performance hingelegt. Wir können den Menschen bei der Polizei, mit und ohne Uniform, für ihren Einsatz nie genug danken. Sie alle sorgen dafür, dass Nordrhein-Westfalen sicher ist. In Zeiten, in denen unsere Demokratie vor großen Herausforderungen steht, ist unsere Polizei mehr denn je gefordert. Auf sie können wir uns verlassen.“
Die gesunkenen Fallzahlen sind insbesondere auf den Rückgang in den Bereichen Diebstahl insgesamt (- 1,3 Prozent; davon allein beim Ladendiebstahl - 5,1 Prozent), Raub (- 7,3 Prozent) und Waren- und Warenkreditbetrug (- 6,4 Prozent) zurückzuführen. Anstiege gab es in den Bereichen Wohnungseinbruch (+ 5,2 Prozent), Körperverletzung (+ 1,7 Prozent) sowie Cybercrime (+ 7,8 Prozent).
Insgesamt erfasste die Polizei im vergangenen Jahr 325.897 Opfer. Davon wurde etwa ein Prozent (3.172) bei einer Straftat schwer verletzt. 306 Menschen wurden getötet.
2024 wurden insgesamt 493.389 Tatverdächtige ermittelt (Straftaten mit ausländerrechtlichen Verstößen). Das waren 10.604 Tatverdächtige weniger als im Jahr 2023 (- 2,1 Prozent). Bei den Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße waren es insgesamt 474.123 Tatverdächtige. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger lag bei 35,6 Prozent (168.578).
In allen Altersgruppen ist die Anzahl der Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr gesunken. 99.984 Tatverdächtige waren unter 21 Jahre alt. Damit sank die Anzahl der unter 21-jährigen Tatverdächtigen um 7,4 Prozent. Bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung ist ein Anstieg bei den tatverdächtigen Kindern (+ 8,5 Prozent) und Jugendlichen (+ 2,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr festzustellen.
Gewaltkriminalität ist insgesamt um 0,4 Prozent gesunken. Hierzu zählen unter anderem Mord, Totschlag, Raub, gefährliche und schwere Körperverletzung sowie vereinzelte Sexualstraftaten. Rund 55.600 Delikte wurden hier erfasst. Drei von vier Fälle konnten aufgeklärt werden (41.752). Im Zehnjahresvergleich ist im Bereich Gewaltkriminalität ein Anstieg um 20 Prozent zu erkennen. Bei einem nichtdeutschen Bevölkerungsanteil von 16,1 Prozent entfallen 34,3 Prozent der Opfer sowie 41,8 Prozent der Tatverdächtigen von Gewaltdelikten auf diese Bevölkerungsgruppe.
Innenminister Herbert Reul: „Das ist die traurige Wasserstandsmeldung, wenn es darum geht, wie wir als Gesellschaft miteinander umgehen. Unsere Polizisten bekämpfen leider oft nur Symptome. Das, was an anderer Stelle nicht klappt – Erziehung, Schule, Integration – landet am Ende bei der Polizei. Heißt auch, die Statistik spuckt aus, wie es um unsere Gesellschaft - um uns - steht.“
479 Fälle wurden registriert, die dem Deliktsbereich Mord und Totschlag und Tötung auf Verlangen zugeordnet wurden. 2024 wurden 180 Morde erfasst (2023: 154). In 124 Fällen blieb es bei dem Versuch. Insgesamt wurden 297 Fälle von Totschlag registriert (2023: 315). In 221 Fällen blieb es bei dem Versuch. Zwei Fälle wurden im Bereich Tötung auf Verlangen gezählt (2023: 1). 136 Menschen sind dabei ums Leben gekommen.
Die Aufklärungsquote lag im Berichtsjahr hier bei 93,1 Prozent. Von den insgesamt 674 ermittelten Tatverdächtigen hatten etwa die Hälfte (48,7 Prozent) keinen deutschen Pass.
Die Polizei hat mit 151.176 Körperverletzungen 1,7 Prozent mehr erfasst als im Vorjahr (148.605). Über 86 Prozent aller bekannt gewordenen Körperverletzungen konnten aufgeklärt werden.
Erneut ist ein Anstieg der Fälle zu erkennen, in denen ein Messer als Tatmittel eingesetzt bzw. damit gedroht wurde (tatortunabhängig). Mit 7.295 Fällen ein Plus um über 20 Prozent. Das Landeskriminalamt hat bereits im vergangenen Jahr eine umfassende Sonderauswertung zu Messergewalt im öffentlichen Raum ausgearbeitet, die derzeit mit den Daten des Jahres 2024 fortgeschrieben wird. Im Herbst 2024 hat die Polizei Nordrhein-Westfalen zur Eindämmung der Messergewalt einen Maßnahmenkatalog erstellt, der unter anderem Waffenverbotszonen, individuelle Waffentrageverbote und mobile Videobeobachtung beinhaltet. Jede Kreispolizeibehörde setzt lokal vor Ort eigenständig geeignete Maßnahmen um.
Innenminister Herbert Reul: „Unsere Polizeibehörden haben im Herbst damit begonnen die Maßnahmen gegen Messergewalt umzusetzen. Ich hoffe, dass wir im kommenden Jahr hier also erste positive Effekte sehen und diese Messergewalt eingedämmt bekommen. Ansonsten müssen wir nachsteuern.“
Mit rund 100.000 Ladendiebstählen wurden 5,1 Prozent weniger erfasst als im Jahr 2023. Mit rund 11.700 Raubdelikten wurden rund 7,3 Prozent weniger erfasst als 2023. Die Schadenssumme bei den Raubdelikten war mit 11,7 Millionen Euro geringer als im Vorjahr (14.730.853 Euro).
Die erfassten Taschendiebstähle stiegen geringfügig um 0,6 Prozent auf 39.757 Fälle an. Für das Berichtsjahr 2024 wurden rund 28.500 Wohnungseinbrüche gemeldet (+ 5,2 Prozent). 46,3 Prozent der Wohnungseinbrüche blieben unvollendet. Der Schaden insgesamt beläuft sich auf circa 126 Millionen Euro. Die bisher höchste Anzahl bei Wohnungseinbrüchen im Zehnjahresvergleich lag im Jahr 2015 bei rund 62.400 Fällen.
Mit 30.600 Fällen wurden 5,8 Prozent weniger Sexualstraftaten erfasst als 2023 (32.463). Die Aufklärungsquote liegt mit rund 80 Prozent weiter auf einem hohen Niveau. Unter den Bereich der Sexualdelikte fallen neben Vergewaltigung, sexueller Übergriffe und Nötigung auch Delikte wie sexueller Missbrauch von Kindern sowie Kinderpornographie. In den beiden letztgenannten Bereichen wurde ein Rückgang der Zahlen erfasst.
Innenminister Herbert Reul: „Das ist das ernüchternde Hellfeld. Ganz viel findet im Verborgenen statt, wovon die Polizei nichts erfährt. Gerade im Bereich Kinderpornographie wünschte ich mir, dass wir uns jedes Jahr aufs Neue übertreffen könnten. Aber auch für die Polizei hat der Tag 24 Stunden und nur begrenzte Kapazitäten. Wir haben viele, große Fälle und kommen mit dem Abarbeiten trotz personeller Verstärkungen in den letzten Jahren kaum hinterher. Wir müssen und werden die Entwicklung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz weiter ausbauen. Das Allerwichtigste ist aber, dass wir die Kinder aus den Fängen ihrer Peiniger befreien. “
Häusliche Gewalt ist mit rund 61.400 erfassten Fällen um 1,9 Prozent gestiegen. 51 Menschen starben dabei. Unter Häusliche Gewalt fallen alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt im innerfamiliären oder partnerschaftlichen Kontext. Das kann Körperverletzung, Bedrohung, Stalking oder auch Nötigung sein. Rund die Hälfte der insgesamt 66.754 Opfer lebten mit der tatverdächtigen Person in einem Haushalt.
Innenminister Herbert Reul: „183 Mütter, Töchter und auch Väter und Söhne sind pro Tag in Nordrhein-Westfalen Opfer von Häuslicher Gewalt geworden. Jede einzelne dieser Taten ist zu viel. Gerade im Bereich häuslicher Gewalt erfährt die Polizei von ganz Vielem nichts – Taten werden nicht angezeigt. Manchmal aus Angst, Scham oder falsch verstandener Loyalität. Melden Sie sich, wenn Sie vom Partner Gewalt erfahren. Trauen Sie sich. Nur dann kann sich auch etwas ändern. Wir unterstützen Sie dabei.“
10.084 Fälle von Widerstand gegen und tätlichen Angriff auf die Staatsgewalt und damit 162 Fälle mehr als im Vorjahr wurden erfasst (+ 1,6 Prozent). In rund 83,7 Prozent der Fälle von Widerstandshandlungen blieben die betroffenen Polizistinnen und Polizisten unverletzt.
Innenminister Herbert Reul: „Dieser Anstieg reiht sich ein in die Kategorie ‚den Respekt voreinander verloren‘. Jeder Aggression, jedem Hass und jeder Gewalt gegenüber unseren Polizistinnen und Polizisten, aber auch der Feuerwehr und Rettungsdienst gegenüber, werden wir weiter entschlossen entgegentreten. Denn die sind für uns alle auf der Straße, nehmen Gefahren für ihr Leben auf sich und sollten nichts Anderes erfahren als Dankbarkeit.“
Im Bereich Cybercrime hat die Polizei rund 22.800 Fälle und damit 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr erfasst. Die Schadenssumme beläuft sich auf rund 32,5 Millionen Euro. Unter den Bereich Cybercrime fallen Straftaten wie Computersabotage, Computerbetrug oder Datenhehlerei. Hinzu kommen noch rund 35.300 Fälle sogenannter Auslandsstraftaten im Bereich Cybercrime. Hier liegt die erfasste Schadensumme bei rund 30 Millionen Euro.
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